Der Kopf macht die Musik. Workshop II


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Workshop im Rahmen Musikfestivals »Dialoge 2009 | Hirnhören«
der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg


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Teil 1: Musik und Zeit. Zeitabläufe, Rhythmus und Virtuosität.

Musik und Zeit ist das zentrale Thema dieses WS-Teils. Wir unter- suchen, welche Bedeutung Zeitabläufe für die Musikwahrnehmung haben, an welche Zeitfenster wir mit unserer Wahrnehmung gebunden sind und wie sich diese Aspekte auf die Musik, insbesondere virtuose Musik auswirkt. Was geht in einem Musiker vor sich, wenn er virtuose Musik spielt – und wie können wir mit unserem Wahrnehmungsapparat auf diese Musik reagieren. Welche physischen und mentalen Grenzen werden dabei wirksam? Wie funktioniert das Üben allgemein und im besonderen Fall von virtuoser Musik? Spannende Fragen, deren Beantwortung uns viel über unseren Körper und unser Denken erzählen.


Bewusstes Hören. Im spielerischen Umgang mit Musik und akustischen Ereignissen spezielle Hörsituationen geschaffen. Zum Einsatz gelangen ungewohnte akustische Ereignisse sowie tontechnische Hilfsmittel. Letztere fungieren als akustische Lupe bzw. akustischer Filter, mit deren Hilfe man – vergleichbar dem Zoom und Zeitlupe im optischen Bereich – akustische und musikalische Ereignisse isolieren und untersuchen kann.

 
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Teil 2:
Musikalische Illusionen. Das musikalische Spiel mit der Über- bzw. Unterforderung von Wahrnehmungskapazitäten ermöglicht es Musikern und Komponisten – vergleichbar optischen Illusionen – akustische und in der Folge musikalische Illusionen zu erzeugen.


Kreativität. Savants-Syndrome öffnen den Blick darauf, wie es möglich ist, dass ein Mensch bei bestimmten Fähigkeiten außergewöhnliche Fertigkeiten erzielen kann. Dabei handelt es sich um so genannte Inselbegabungen (Rechenkünstler, musikalische Savants, die Tausende Opern auswendig können etc.), die bei Savants immer mit Einschränkungen auf anderen Gebieten gekoppelt sind; mehr als 50% der bekannten Fälle beispielsweise sind Autisten.

Eine Hypothese gewinnt zunehmend an Bedeutung: Die Fähigkeiten unseres Gehirns befinden sich offenbar in einem Gleichgewicht, dass eine möglichst breite Palette an Fertigkeiten ermöglicht; einzelne Fähigkeiten werden zugunsten des Gleichgewichts sogar gehemmt. Bei Savants wird (meist durch einen Unfall, eine Erkrankung) dieses Gleichgewicht gestört und ein Teil der Fähigkeiten tritt übersteigert auf.

 

Ziel: Bewusstes Erkennen der Möglichkeiten und Grenzen
von Wahrnehmungskategorien. Sensibilisierung für unsere „Weltsicht” und den kreativen Umgang mit unseren Wahrnehmungsmöglichkeiten im Alltag und in der Kunst (Musik).



Links und Arbeitsmaterialien:

1. Fähigkeiten und Grenzen unseres Gehirns 
Expedition ins Gehirn I: Gedächtnis Giganten (Quelle: Youtube-Video)







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