Wojtek Szaynowski
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Text zur Ausstellung "Favorit" im Domenighaus Favoriten 1998 |
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In einer konkreten urbanen Kultur gewöhnt sich ein Betrachter bald an die umgebungsspezifische Kunstproduktion. In einem bestimmten künstlerischen Milieu werden internationale Tendenzen und Strömungen eigenständig bearbeitet. Die Künstler übernehmen zwar Formen, Muster, Vorbilder und sogar Themen, filtern diese jedoch durch individuelle und kollektive Erfahrungen, ändern und stellen sie anders dar, als sie ursprünglich waren. Armin Klein mit seinem Hintergrund der Florentiner Akademie bringt in das Wiener Kunstgeschehen eine Palette von neuen, frischen Formen und Themen. Seine Bilder sprechen eine klare Sprache. Bescheidene Farbgebung unterstreicht diese Klarheit. Blau, weiß und grau sind die Pflanzen auf der Wiese der Malerei, die der Sehende suchen und unterscheiden lernen soll. Die abstrakten Bilder Armin Kleins zeigen in ihrer einfachen Schichtung und Farbgebung eine Art Andeutung der Landschaft, die durch gewisse Stimmungen geprägt ist. Die Bilder zeigen eine nicht durch die Perspektive der Augen "verfälschte" Sicht einer inneren Landschaft. Es ist ein wirkliches Bild, in dem Perspektive ?nichts verloren hat", wo ein Ausblick nicht immer kleiner und immer entfernter erscheint, sondern immer gleich groß bleibt, immer gleich nahe, immer gleich deutlich. Armin Klein bringt mit seinen Bildern einen anderen Seh-Standpunkt. Wojtek Szaynowski, Wien
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