Al-Oud - die arabische Kurzhalslaute
Die arabische Laute Al-Oud, häufig als "Klavier des Orients" bezeichnet, gilt als Repräsentant der arabischen und der türkischen Musikkultur. Sie ist das Instrument der Sänger und Komponisten. Die arabische Musikspiritualität wird durch die Oud-Darbietung in vollendeter Weise zum Ausdruck gebracht. Der Oud (in der arabischen Tradition männlich) gilt als Vorläufer der mittelalterlichen abendländischen Laute.
Der Oud gilt als Vorläufer der mittelalterlichen abendländischen Laute. Die orientalische Kurzhalslaute gab es bereits im 10. Jahrhundert n. Chr. - der arabische Gelehrte Al-Farabi beschreibt das Instrument in seinem Traktat über die Musik. Geschichtlich gesehen ist der Oud aber vermutlich noch wesentlich älter. Lauten gab es bereits bei den Sumerern, den Babyloniern und im Alten Ägypten. In der arabischen Musik wurde der Oud zunächst eingesetzt, um im Stegreif erfunden Lieder vorzutragen.
Während der Kreuzzüge kam der Oud über Spanien auch nach Europa und fand dort als "Laute", "Luth" etc. Eingang in der europäischen Musik. Der Oud besitzt keine Bünde und hatte bis ins 9. Jahrhundert nur vier Saiten. Der berühmte Musiker und Musiktheoretiker Ziryab fügte eine fünfte Saite hinzu. Heute wird der Oud doppelchörig bespannt.