eine Langzeitdokumentation (1979 - 2001) von Herbert Link
über eine Schulexkursion in das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen
und deren filmische Aufarbeitung
24 Minuten
1979 entstand der Unterrichtsfilm "Exkursion nach M. - eine Schulklasse besucht das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen". In diesem Film berichten 16jährige SchülerInnen über ihre Betroffenheit im Angesicht der faschistischen Verbrechen.
1991, also 12 Jahre später, hat Herbert Link als Gestalter eines Fernsehbeitrages einige der ehemaligen SchülerInnen mit der Kamera besucht. Er wollte wissen, ob die Betroffenheit von damals irgendwelche Spuren hinterlassen hat, oder welche Entwicklungen sie gegenwärtig als bedrohlich empfinden.
Für den Film "DAMALS WIE HEUTE" wurde im Mai 2001 wieder eine Exkursion nach Mauthausen organisiert. Die meisten, die vor 22 Jahren daran teilgenommen hatten, waren nicht mehr aufzufinden, andere wieder weigerten sich mitzukommen. Einige wenige blieben über: Eva, Veronika, Andrea, Brigitte und Lena, die 12jährige Tochter von Brigitte - sie hat das erste Mal Mauthausen besucht.
Im Kinosaal des Lagers konfrontierten sie sich mit Ausschnitten aus den beiden ersten Filmen und mit den Aussagen, die sie vor 10 bzw. 22 Jahren gemacht haben. Am nächsten Tag wurde der filmische Dialog erneut aufgenommen.
Ausgehend von der Betroffenheit im Angesicht der faschistischen Verbrechen standen bei den Filmaufnahmen 1991 und 2001 folgende Fragen im Mittelpunkt:
Haben die Menschen aus den Katastrophen von damals etwas dazugelernt?
Gehen sie verantwortungsbewusster, verständnisvoller und toleranter mit Minderheiten um?
Wie weit gewinnen Gewissenhaftigkeit oder Bequemlichkeit, Zivilcourage oder Feigheit, Mitmenschlichkeit oder Menschenverachtung im Alltag die Oberhand?
Welche gesellschaftlichen, kulturellen ode ökologischen Entwicklungen machen mir heute Angst - was kann ich dagegen tun - bin ich als Einzelner machtlos?
Werden künftige Generationen vielleicht wieder einmal sagen: "Wie war das nur möglich - jeder hätte es wissen müssen, warum haben so viele geschwiegen?"