DON QUIXOTE AM MICHAELERPLATZ

oder
EIN RITTER TRIFFT SEIN PUBLIKUM


nach der Theaterinszenierung "Don Quixote - Der Ritter von der traurigen Anstalt"
mit Justus Neumann, Tamara Saulwick
Regie: Hanspeter Horner
musikalische Leitung: Gerhard Gruber
Produktion: Zirkus für einen aufgebundenen Bären

 

Weg vom Theater - zurück auf die Straße, die so geprägt ist von Gegensätzen wie kein anderer Ort:
Arm und Reich, Jung und Alt, Touristen und Flüchtlinge aus der ganzen Welt bewegen sich hier.

Auch Don Quixote ist ein Reisender, der, begleitet von seinem Knappen Sancho Pansa, auf der Suche nach neuen Heldentaten am Michaelerplatz angekommen ist. Für ihn steht die Welt Kopf, werden die Zuschauer zu Büschen, zu Wellen, zu Schafen, Pestsäulen oder Statuen zu gefährlichen Rittern, die besiegt werden müssen. Der Kampf gegen Windmühlen geht weiter. Oder ist er in unserer heutigen Zeit sinnlos geworden? Lohnt es sich noch heutzutage für etwas zu kämpfen?

"Dulcinea", ruft Don Quixote schmachtend in die Welt hinaus, "Ich möchte mich für dich ausziehen".
Gibt es diese bedingungslose Liebe noch?

Nicht Don Quixote und Sancho Pansa stellen sich diese Fragen, sondern vier Personen aus dem Publikum. Ein Schüler, ein Künstler, ein Schriftsteller und ein Schauspielsch üler reflektieren aus ihrer Sicht dieses Theaterereignis und führen Don Quixote in unsere Gegenwart.

"Wenn wir mutiger wären, gebe es viele Don Quixotes", so der Schriftsteller Helmut Böhm-Raffay. "Der Traum des Unmöglichen", ist für Florian wahr geworden. Florian sitzt im Rollstuhl und hat es dennoch geschafft Schauspielschüler zu werden. Für Philipp ist Don Quixote auf keinen Fall ein Vorbild, "Don Quixote ist durch seine Bücher so verrückt geworden". Der Künstler und Lehrer Sinan Gültekin träumt davon nur von seiner Kunst leben zu können, für seine Eltern, ein Kampf um nichts.

Dieser Film verbindet auf gefühlvolle und bewegende Art und Weise Szenen des Straßenspektakels mit Menschen, die über ihre Gedanken und Träume offen sprechen und macht den Ritter von der traurigen Gestalt in einer Zeit wieder lebendig, in der politische Befangenheit und Ratlosigkeit herrschen.

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