SCHIELE, BITTE SETZEN!
was es bedeutet, Künstler, Kunsterzieher bzw. Kunstvermittler zu sein

eine dokumentarische Collage (45 Minuten) mit Ausschnitten aus Schüler- und Studentenfilmen

von Herbert Link

 

 

mit

JÖRG CZURAY, INGRID GAIER, SINAN GÜLTEKIN, ELISABETH HEIML, MARIA HÜNDLER,
JOHANNES KÖCK, MANFRED LANG, CLAUDIO MARTINS, ANNA PRITZ,
INGRID PRÖLLER, CHRISTOPH URWALEK, HERWIG ZENS

Schülerfilme:
DIE PRÜFUNG 1991 - 3. Klasse HS Judithenstra§e, 2000 Stockerau
TRICKFESTIVAL 1998 - 4A GRG Maroltingergasse, 1160 Wien
WICHTIG NICHTIG 1998 - 8C GRG Maroltingergasse, 1160 Wien
MOVE 1997 - 6 und 7AB - BG Wasagasse. 1090 Wien
Musik: Natalia Holler, Stefanie Wuschitz, Mario Pillai
MALTAKTE 1997 - 7B GRG Ettenreichgasse, 1100 Wien
ANTWORT AUF KEINE FRAGE 1998 - 7A HIB Boerhaaveg. 1030 Wien
LANGEWEILE 1997 - 7B - HIB, Boerhaavegasse, 1030 Wien
BEGEGNUNGEN 1999 - 6A GRG Billrothstra§e, 1190 Wien

betreuende Lehrerinnen:
HEIDE HAIDINGER, ANGELIKA PLANK, ANNA PRITZ, IRMGARD BEBE
SYLVIA SRABOTNIK, INGRID WOLLMANN, AURELIA BRAITO-ROHER

alle Schulprojekte wurden mit Unterstützung des ÖKS realisiert

Studentenprojekte:
DER STRICH 1993-Maria Hündler, HAUPTSCHULE 1990-Ingrid Gaier
MALAKTION 1997-Johannes Köck, AUGENBLICKE 1998-Roman Pfeffer

Dokumentarfilme:
ZENS VIENNA 1986, NUN MUSS ICH TANZEN 1990, Robert Polak, Herwig Zens
ZEITRAFFER BASLER TOTENTANZ 1989, Herwig Zens

Schnitt: ANDY HILL
Ton und Musik: INGE LINK
Realisation, Buch und Regie: HERBERT LINK
Redaktion: PETER ZUREK

in Zusammenarbeit mit dem
INSTITUT FÜR BILDNERISCHE ERZIEHUNG UND KUNSTWISSENSCHAFT, Wien

mit Unterstützung von
KUNSTSEKTION DES BUNDESKANZLERAMTES und MEDIENSERVICE DES BMUK

© ORF 3sat, 1999
 



Bei diesem Film werden die Erfahrungen von rund zehn ehemaligen StudentInnen des Institutes für Bildnerische Erziehung und Kunstwissenschaft in Wien wiedergegeben. Einer davon ist Christoph Urwalek, freischaffender Künstler, Lehrer und mittlerweile Gastprofessor an jenem Institut, an dem er seine Ausbildung genossen hat.

Auch Professor Herwig Zens, Maler, Grafiker und Leiter des Institutes, sowie Manfred Lang, Galerist und Kunsthändler, nehmen zum Thema "SCHULE & KUNST - KÜNSTLER & LEHRER" Stellung.

Originalzitate aus dem Film "SCHIELE, BITTE SETZEN"
ehemalige Kunststudenten berichten über ihre Erfahrungen als Künstler, Lehrer bzw. Kunstvermittler:

"Ein Künstler, der gleichzeitig Kunsterzieher ist, ist eine unglückliche Voraussetzung für die Schüler. Weil der Künstler, der gleichzeitig Kunsterzieher ist, nur seine Sichtweise von Kunst hat."

"Derjenige, der innerhalb des Bereiches Kunst glaubt, daß er weiß, wie es unbedingt geht, der ist entweder ein Verrückter oder ein Genie. Sowohl Verrückte als auch Genies sind als Lehrer ungeeignet."

"Also da ist der Kunsterzieher sicher der, der immer so quasi Sand im Getriebe ist - der dieses ganze System hinterfragt. Er muß gar nichts sagen, er muß auch nichts tun, es ist das Fach. Es ist einfach das, da§ er sich mit etwas beschäftigt, was nicht in klare Kategorien einzuordnen ist."

"Ich hab das einfach mitbekommen, Bildung ist die Möglichkeit einer Neugeburt. Und diese Wehleidigkeit der Künstler, wenn sie sich der Theorie stellen müssen, hab ich zum Schluß an der Akademie fast unerträglich gefunden."

"Das Problem, daß die Schule immer mehr die Aufgabe der Eltern oder der Erziehungsberechtigten übernimmt, sehen wir jeden Tag."

"Ich hab im Vorjahr eine Klasse gehabt, wo von achtzehn Kindern zehn in therapeutischer Behandlung waren, und wo ich praktisch nur mehr mit ihren Therapeuten kommuniziert habe."

"Also fünfzig bis siebzig Prozent eines Künstlers gehen nicht für die Kunst drauf, sondern gehen für Kontakte drauf, für herumhören, für Zeitungen lesen und schauen, wo kann ich was machen."

"Wenn man es ganz sachlich betrachtet, glaube ich nicht, daß es möglich ist, ein vollwertiger Lehrer und gleichzeitig ein vollwertiges Mitglied im Kunstzirkus zu sein."

"Also, für uns Kunstvermittler und Galeristen wäre der Kunsterzieher einer unserer Hauptpartner. Weil er ist der, der frühzeitigst an die Kinder, an die Jugendlichen herankommt und sie zur Kunst führen kann."

"Für mich wäre es eine Katastrophe, wenn wer von mir sagen würde 'Du bist ja eine typische Lehrerin'. Dann wüßte ich, daß es Zeit für mich ist, wieder etwas ganz anderes zu machen."

"Was ich mir eventuell vorstellen kann, ist, daß ich mir irgendwann einmal sage, genug Kunst, jetzt mache ich einmal ganz was anderes. Und dann gehe ich vielleicht gerne in die Schule und mache das Probejahr, und schaue, und gehe dann wieder weg und mache wieder etwas anderes."

"Das ist ja das, was die ganze Kunst ausmacht - daß sie nicht statisch ist, sondern daß es immer irgendwie anders weitergeht, sich verändert, und gleichzeitig damit die Person. Wäre ich nur Lehrer, würde ich mich wahrscheinlich nicht verändern – weniger".

"Ich würde sogar sagen, ich bin zunehmend gern Lehrer. Und ich hab noch vor, einige Jahre mit Vergnügen Lehrer zu sein."

"Für mich wäre es eine Katastrophe, wenn wer von mir sagen würde 'Du bist ja eine typische Lehrerin'. Dann wüßte ich, daß es Zeit für mich ist, wieder etwas ganz anderes zu machen."

"Was ich mir eventuell vorstellen kann, ist, daß ich mir irgendwann einmal sage, genug Kunst, jetzt mache ich einmal ganz was anderes. Und dann gehe ich vielleicht gerne in die Schule und mache das Probejahr, und schaue, und gehe dann wieder weg und mache wieder etwas anderes."

"Das ist ja das, was die ganze Kunst ausmacht - daß sie nicht statisch ist, sondern daß es immer irgendwie anders weitergeht, sich verändert, und gleichzeitig damit die Person. Wäre ich nur Lehrer, würde ich mich wahrscheinlich nicht verändern – weniger".

"Ich würde sogar sagen, ich bin zunehmend gern Lehrer. Und ich hab noch vor, einige Jahre mit Vergnügen Lehrer zu sein."

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