Es gibt nichts Aufregenderes, als ihn zu suchen, denn er ist ständig unterwegs. So wuselt er von Ort zu Ort. Und
"wuseln" ist nicht von mir. Diesen Ausdruck haben schon vor Jahren seine Schüler im Zusammenhang mit ihm
geprägt. Es gibt sogar schwer widerlegbare Gerüchte, dass man ihn manchmal zur gleichen Zeit an verschiedenen
Orten gesehen hat. Sein Name ist jedenfalls Zens. Herwig Zens.
Wer ist dieser Zens ...
Er ist Maler und Zeichner, Lehrer und Tagebuchradierer, Professor und Musikliebhaber, Kunstreisender und
Gerngutgesser. Dann ist er noch Kunstbuchschreiber, ein fröhlicher Streitgesprächler, Filmer und spanischer
Reinkarnateur, er ist mit dem Tod per Du, ein leidenschaftlicher Feind, ein guter Freund und die meiste Zeit ein
klasser Mensch. Wenn er nicht gerade kurzfristig dem Zynismus huldigt. In Wirklichkeit ist er alles gleichzeitig und das immer mit hundert Prozent.
Manfred M. Lang

Aufgeräumt wird zum Schluss.
Herwig Zens hat dafür keine Zeit. Sein Leben für und mit der Kunst, als Lehrender und Lernender, Reisender mit und gegen die Zeit, erlaubt keine Rückschau.
Herbert Links Film versucht diese Rückschau und liefert das eindringliche "Document humain" eines Lebens, das im Kindesalter mit dem Wunsch nach dem Geschenk eines "Bi", eines Bleistifts, seine Richtung nahm und diese über inzwischen sieben Jahrzehnte nie mehr verlor.
Freunde, Förderer und die liebende Weggefährtin, nicht zuletzt  der Künstler selbst, kommen zu Wort. Im Blick auf den Menschen öffnet der kaleidoskopische Fächer den Reichtum des Werkes, das in obsessiv-passionierter Hingabe an Malerei, Zeichnung und Druckgraphik entstanden ist und entsteht.
Johann Winkler