Bernhard Lang
DW 28 ".......loops for Davis"

 

DW 28 stellt die Fortsetzung der Sample-basierten Stücke DW 23 und DW 24 dar, wobei die Bassklarinette im ersteren, das Saxophon im letzteren Stück bereits thematisiert wurde.

Hier wird das Sample selbst zum Ursprung der Loops, nicht in der Simulation, Transkription oder Re-Komposition, sondern mit Hilfe des Samplers als eigenem Instrument. (Siehe Tilman Baumgärtels Buch „Schleifen Zur Geschichte und Ästhetik des Loops“).

In „loops for Davis“ werden die Samples einerseits in orchestralen Kontext, andererseits in denjenigen einer kleinen Band gesetzt. Das Orchester wird als Makro-Sampler eingesetzt, als große Loop-Maschine, die Soloklarinette stellt sich diesem entgegen, in komplex notierten Solo-Linien, die sich bis zur improvisierten Textur öffnen, klinkt sich dann aber wieder in die Loops ein.

Das Stück wurde zusammen mit Gareth Davis entwickelt, die Verstärkungs- und Spatialisierungstechnik im Freiburger Experimentalstudio (Reinhold Braig). Mit Davis hatte ich zuvor bereits die sogenannten „Parkerphonics“ als neue Spielweise entwickelt, die auch hier Verwendung finden.

Und die Doppeldeutigkeit der Widmung bezieht sich natürlich auch auf Miles. Daneben geistern Eric Dolphy und andere Jazzgrößen durch das Stück, schwer erkennbar, aber doch gegenwärtig.

Und das letzte Wort hat....

Bernhard Lang, Wolfsberg 100617