Die Monadologien lassen sich vielleicht durch folgende Punkte kürzest charakterisieren:
Bernhard Lang, 2009
Basierend auf Gilles Deleuzes "Die Falte" und der "Monadologie" von Gottfried Wilhelm Leibnitz entwickelte ich zwischen 2004 und 2007 verschiedene virtuelle Maschinen, mit denen ich die Durchleuchtung und Entwicklung zellulärer musikalischer Prozesse versuchte.
Nach dem Klavierstück "differenz-wiederholung 12: cellularautomata" (2004) stellt das vorliegende Stück den ersten Versuch dar, ausschließlich mit Hilfe zellulärer Automaten und zellulärer Granulatoren musikalische Textur zu generieren. Die Zellen selbst sind noch im Kontext des "automatic writing" entstanden und wurden dann durch die genannten Maschinen mikroskopiert.
Das Stück zerfällt in 12 Blöcke, jeweils durch eine Samenstruktur des "automatic writing" definiert. Die Harmonik ist spektral orientiert, es handelt sich um spektrale Transkriptionen von frequenzmodulierten Spektren.
Während eines Aufenthalts in der Villa Stonborough-Wittgenstein in Gmunden entstanden, nimmt das Stück einerseits Bezug auf die Felsstrukturen des Traunsteins, andererseits auf die Wiederholungsstrukturen im Werk Thomas Bernhards (Auslöschung).
Eine Erinnerung an dodekaphonisches Komponieren taucht in dem Stück immer wieder auf, eine poetische Hommage an die Bergwanderungen Anton von Weberns, der inspiratorisch immer Gesteins- und Kristallbildungen verpflichtet war.
Angeregt durch Georg Glasl, der mich die Zither entdecken ließ ("differenz/wiederholung 15 songs preludes: gesänge der ersten dämonen"), schrieb ich dieses Stück für die klangkräftigere und elektronisch prozessierbare Elektrozither, ein neues Instrument!
Bernhard Lang, 2007