Bernhard Lang
schrift 2/deconstruction #1

dem eigentlichen verschriftungsvorgang der schrift2-partitur waren improvisationen vorangegangen,
einerseits erkundende improvisationen am instrument, andererseits gemeinsame improvisationen mit michael moser, die wir seit mitte der achtziger jahre, vor allem in der formation "plan 9" eingespielt hatten.
das stück ist nun mittlerweile ein repertoire-stück michael mosers geworden, und aus der situation der wiederholung entstand unser bedürfnis nach einer neufassung;
diese basiert auf dem versuch einer dekonstruktion der partitur, wobei die einzelnen motivischen zellen vom cellisten als basismuster für improvisationsblöcke, vom loop-player als material für modulierte schleifenbildungen verwendet werden.

improvisatorisches sprechen zur schrift zu improvisatorischem sprechen, der kreis schließt sich (vielleicht).

bernhard lang, wien, 30.04.03