Schloss Prankh

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Vischerstich

Schon im 11. Jahrhundert dürfte neben dem Hauptwehrbau am Mareiner Boden, der Burg von Feistritz, dieser Wehrbau aus einem von einem Wassergraben umgebenen Turm bestehend, entstanden sein, auf dem Dienstmannen der Hochfreien von Waldeck-Feistritz saßen, die sich von Prankh nannten. 1135 erscheint Wolfger von Prankh als Bruder Pilgrims von Feistritz, doch nannte sich auch Pilgrim in einer anderen Urkunde aus dem gleichen Jahre "von Prank". Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts scheinen die Prankher neben dem ersten Turm einen zweiten Wehrbau errichtet zu haben, da stets zwei Schlösser Prankh genannt werden. Heute noch sieht man, dass das Schloss aus zwei verschiedenen Gebäuden zusammengebaut worden ist. Wie auch bei anderen Wehrbauten, z.B. Herberstein, Liechtenstein geht hervor, dass auch zu Prankh öfters zwei und mehr Familien gesessen sind.

1425 hatten die Prankher das Erbe der verwandten Puxer angetreten und verlegten nun das Schwergewicht ihres Wirkens in das obere Murtal. Ein Zweig der Prankher blieb aber weiter auf dem Schloss wohnen.

Im Jahre 1480 haben die Türken den Mareiner Boden überschwemmt und viele Bauerngüter zerstört, die Bauern erschlagen oder fortgetrieben. Das Schloss Prankh aber scheinen sie nicht einmal angegriffen zu haben.

Am 5. Juni 1622 wurde das alte und neue Schloss mit dem besetzten (mit Fischen besetzten) Wassergraben an das Stift Seckau verkauft, welche es bereits im Jahre 1207 durch Schenkung inne hatten. Bei Aufhebung des Stiftes Seckau (1782) war das Schloss fast verfallen. Im Jahre 1815 wird es als das verfallene Schlössel bei Seckau bezeichnet.

Aus dem Besitz des Staates wurde Schloss Prankh an Private verkauft, dies es wieder - jedoch nicht vorteilhaft -aufbauten. Das Schloss kam in den Besitz von Olga von Leutzendorf, dann an Camillos von Thalhammer und gehört derzeit Alfred Hamker.

Renaissancebau, der sich um einen Hof (Arkaden in den unteren Geschoßen) und einem mittleren hohen Turm gruppiert. Einst ein Wasserschloss, dass von einem breiten Wassergraben war.

 

Literatur: Burgen und Schlösser der Steiermark, Baravalle Robert