Ruine Reifenstein |
Der älteste Bau des Bergfrieds dürfte nicht vor dem 13. Jahrhundert entstanden sein, er war ein Wachturm, an den sich erst die Wohnbauten anschlossen. Die ersten im 12. Jahrhundert errichteten Wehranlagen, die wohl vielfach aus Holz bestanden, sind verschwunden. Der Grund, auf dem die einst kleine Burg entstanden ist, gehörte vermutlich den Eppensteinern und kam von ihnen an die Traungauer, deren Dienstmannen, die Reifenstein, ein Zweig der Lichtensteiner, die errichtet haben dürften. Urkundlich war die Burg 1145 im Besitz der Reifensteiner, seit 1400 in dem der Pranckh, 1521-89 der Pögl und ab 1698 der Schwarzenberg. Die Burg wurde unter Beiziehung des alten Baubestandes im 16. Jahrhundert von den Pögl vollständig umgebaut und muss ein prächtiges Renaissanceschloss gewesen sein. Schloss Reifenstein wurde bis zu Anfang des 19. Jahrhundert von Dienstleuten bewohnt. Die großen Erhaltungskosten zwangen aber zur Aufgabe der umfangreichen Gebäude. Schatzgräber haben dann die rasche Zerstörung der Bauten beschleunigt. Übrig geblieben sind Mauerpfeiler der ehem. Brücken, Reste des Wohngebäudes mit Stallungen, Hauptburg mit Burgfried (Mauerreste), kleiner Innenhof, gotische Kapelle, Rest eines Eckrondells der Vorburg. Literatur: Burgen und Schlösser der Steiermark, Baravalle Robert und Österreichisches Burgenlexikon, Georg Clam Martinic |