Schloss Wasserberg

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Das Gebiet im oberen Ingering- und im Gaaltal war um 860 an das Erzbistum von Salzburg gekommen und dieses wird an dieser wichtigen Stelle wohl schon im 10. Jahrhundert einen Wehrbau errichtet und mit Salzburger Dienstmannen besetzt haben. 1174 bestätigte Markgraf Ottokar die Schenkung eines Waldes bei "Wazerperc" durch Popo, genannt von Tirnberch, an das Stift Seckau. Bei der Gründung des Bistums Seckau dürfte der Erzbischof von Salzburg auch Wasserberg dem Bischof von Seckau geschenkt haben, denn im Jahre 1261 erscheint als Burggraf des Bischofs Otto von Wasserberg aus dem Geschlecht der Galler (Geuler) auf der Seccoburg, ein Name, der sich aber nicht durchsetzen konnte. Auf dem Schloss hielten sich die Bischöfe von Seckau gerne auf und suchte auch der Bischof in den unruhigen Zeiten des Ungarnkrieges Zuflucht.

1276 eroberte Dietmar aus der Geul Wasserberg und verjagte die Böhmen.

Besonders unter Bischof Matthias Scheidt (1482-1503) erfolgte im 15. Jahrhundert der Ausbau des Schlosses. 1844 verkaufte der Bischof von Seckau die Herrschaft an den Gewerken Max Sessler, der es 1844-48 erweiterte und umbaute. Danach wechselten wiederholt die Besitzer. Von 1913-1939 war Wasserberg im Besitz des Zisterzienser Ordensstiftes Heiligenkreuz, das das Schloss seit 1950 wieder im Besitz hat. Zwischen 1939 und 1945 gehörte es der Reichsforstverwaltung und von 1945-1950 war es unter der Treuhand-Verwaltung des Landes Steiermark. Das Schlossgebäude beherbergt zur Zeit Kanzleien und Wohnungen.

Der breite Wassergraben, der das Schloss auf allen Seiten umgab ist noch zu erkennen, die Wehrmauern sind verschwunden. Sie dürften einstöckig und mit einem hölzernen Wehrgang versehen gewesen sind.

Meist 3 geschossiger Vierflügelbau mit ungleichen Dachhöhen. Rundturm im SO-Eck z.T. noch romanisch, Untergeschosse gotisch. Einfahrt im N-Trakt hofseitig 1483 dat., ebenso das schulterbogige Portal zur Kapelle in der Durchfahrt.

Literatur: Burgen und Schlösser der Steiermark, Baravalle Robert sowie Dehio, 603.