Dog Soldiers

 

GB 2002, 100 min.

Regie: Neil Marshall 

Nachdem es im Werwolfgenre lange Zeit ruhig war, wurden den Fans in den letzten Jahren gleich mehrere neue Vertreter beschert. Neben "Ginger Snaps", "Wolfgirl" und jüngst "Underworld" sorgte vor allem "Dog Soldiers" für wohlwollendes Aufsehen in Fankreisen. Das die Briten sich durchaus auf originellen und ambitionierten Horror verstehen bewies im Jahr 2003 bereits die grandiose Wiederbelebung und Erneuerung  des Zombiefilms: "28 Days later". "Dog Soldiers" spielt zwar nicht ganz auf diesem hohen Niveau, aber eine Bereicherung des Subgenres ist er allemal. 

Aus einer Militärübung in einem abgelegenen Wald wird für die Truppe von Sgt. Wells plötzlich blutiger Ernst. Statt mit Platzpatronen zu schießen, sehen die Männer sich plötzlich einem Feind gegenüber dem selbst mit schwerem Geschütz nicht bei zu kommen ist. Denn dieser Wald ist von einer Horde blutrünstiger Werwölfe bevölkert, die wie sich schnell herausstellt bereits eine Spezialeinheit als Vorspeise hatte. Es ist Vollmond und ihr Hunger und Jagdtrieb unersättlich…klar wer da als nächstes auf dem Speiseplan steht. Zum Glück findet sich wenigstens eine kleine Hütte zum verbarrikadieren… 

In der Tradition von Filmen wie "Night of the living Dead" oder "Assault on Precinct 13" muss sich also auch hier eine kleine Gruppe auf begrenztem Raum gegen einen unüberwindbar scheinenden Feind zur Wehr setzen. Der einzige große Unterschied besteht im Grunde darin, dass die Bedrohung hier nicht durch die pure Masse an Gegnern erzeugt wird sondern durch deren übermenschliche Stärke und Widerstandskraft. Ansonsten hält sich "Dog Soldiers" im Großen und Ganzen an das Erfolgsrezept seiner großen Vorbilder. Nach dem etwas sprunghaften Beginn versteht er es geschickt klaustrophobische Spannung zu erzeugen und durch das Konfliktpotential innerhalb der Gruppe sinkt dieser Spannungspegel auch nicht in den wenigen stillen Momenten. Vorteil und zugleich Nachteil von Dog Soldiers: der typisch britische Humor. Die Humoreinsprengsel sind zwar fast durchgehend wirklich witzig, aber leider ist es der Spannung nicht gerade förderlich, wenn plötzlich eine tote Kuh (scheinbar) vom Himmel fällt oder einer der Soldaten ständig darüber lamentiert, das er das Fußballspiel Deutschland-England verpasst. (Beim Abspann dranbleiben…denn da gibt es in Form einer Titelseite eines englischen Boulevardblatts noch den besten Gag des ganzen Films.) 

Fazit: Sehenswerter Horror-Actionreisser, der sich auf das Wesentliche konzentriert und von Anfang bis Ende zu unterhalten weiß. Spannend und sympathisch besetzt, kann man da schon mal kleinere Handlungslöcher und teilweise schwache Dialoge verzeihen. Durch den Verzicht auf gesellschaftskritische Untertöne und einen nicht weiter bemerkenswerten Soundtrack erreicht er aber bei weitem nicht die Klasse der Genregrößen.

Wertung:    (8/10)

 

Verfasser: evildead

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Titelbild und Filmausschnitt © 2002 20th Century Fox