Hollywood Cops

(Hollywood Homicide)

 

USA 2003, 111 Min.

Regie: Ron Shelton

 

Zu diesem Film sind 2 Reviews vorhanden:

  Zum Review von cornholio (Wertung: )

   Zum Review von evildead  (Wertung: )

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Die nicht wirklich überragenden Kritiken werden wohl dazu führen, dass viele diesen Film auf die Wartebank schieben, und ihn sich erst bei seiner Übertragung im Free-TV ansehen werden. Dabei stehen die Chancen gut, dass bereits vor dem 2. Werbeblock zu einem anderen Sender geschaltet wird. Schade, denn Hollywood Cops ist ein Film, bei dem man Geduld braucht: Während vor allem der Beginn des Films alles andere als überzeugen kann, werden geduldige Menschen schließlich gegen Ende des Streifens mit perfekt inszenierten, witzig-rasanten 30 Minuten belohnt.

Joe Gavilan (Harrison Ford) und sein junger Partner K.C. Kalden (Josh Hartnett) werden zu einem Tatort gerufen: In einem Club wurde eine Rap-Gruppe ermordet, ja geradezu hingerichtet. Es werden Fußspuren und ein Ohrring gefunden, doch tags darauf löst sich die Hoffnung, den Fall schnell aufklären zu können, in Luft auf, als die Leichen der beiden Tatverdächtigen gefunden werden. Der Mordfall ist allerdings nicht das einzige Problem, womit sich die beiden Cops herumschlagen müssen. Kalden bereitet sich fieberhaft auf seinen ersten Auftritt als Schauspieler vor, und Gavilan muss sich nicht nur mit Verdächtigungen einiger "Kollegen" aus der internen Abteilung herumschlagen, er versucht außerdem, in seinem Nebenjob als Immobilienmakler endlich ein lukratives Geschäft abzuschließen.

Nehmen wir uns mal kein Blatt vor dem Mund und schreiben ein wahres Wort gelassen aus: Die Handlung rund um den Mord befindet sich auf unterdurchschnittlichem TV-Krimi-Niveau und ist nicht gerade die Stärke des Films. Weder die Verbrecherjagd, noch die "Hetzjagd" auf Cop Gavilan sind sonderlich spannend, von originell ganz zu schweigen. Auch von Detektivarbeit gibt es kaum etwas zu sehen, denn bis auf einen am Tatort gefundenen Ohrring verdanken Gavilan und Kalden ihre weiteren Ermittlungserfolge Informanten, ihren fleißig recherchierenden Mitarbeitern, und leider auch allzu oft dem Zufall. 

Der Film wird hauptsächlich von den beiden Hauptdarstellern, bzw. die Beziehung zwischen den beiden, getragen, wobei Josh Hartnett zwar eine akzeptable, aber sicher keine überragende Leistung abliefert. Die tragende Leistung erbringt hier ganz eindeutig Harrison Ford, der allein durch sein Können und seine Präsenz den Gesamteindruck des Films stark erhöht, und uns somit auch vor einer großen Enttäuschung bewahrt.

Positiv hervorzuheben ist, dass hier nicht die übliche Buddy-Formel bedient wurde, in der sich zwei Leute nach anfänglicher Abneigung zusammenraufen müssen, und am Ende des Films schließlich die besten Freunde sind. Galivan und Kalden sind bereits zu Beginn des Films ein eingespieltes Team, dessen Chemie einem schnell klar macht, dass sie sich gut verstehen, und mehr als nur reine Partner sind. Wirklich mal eine willkommene Abwechslung vom üblichen Schema...

Irgendwie wirkt "Hollywood Cops" fast wie die Fortsetzung eines Buddy-Movies, wie z.B. Rush Hour 2. Vor allem zu Beginn des Films wissen wir eigentlich überhaupt nichts über die Hauptcharaktere, dafür erhalten wir später schon fast wieder zu viel Einblick in ihr Leben abseits der eigentlichen Handlung. Überhaupt drängt sich der Verdacht auf, dass die Rahmenhandlungen rund um Kalden's Schauspielerei und Gavilan's Immobilien-Vermittlerei erst nachträglich hinzugefügt wurden, als man erkannt hat, dass die Handlung rund um den Mord und die Verschwörung innerhalb der Polizei zu dünn, zu wenig überzeugend, zu unoriginell und halt einfach zu WENIG ist. Leider wurden aber die Einzelteile nicht wirklich stimmig zusammengefügt, weshalb man als Zuschauer den Eindruck hat, hier ein Menü bestehend einerseits aus einer Ansammlung von Copfilm-Klischees, gepaart mit einer ordentlichen Portion Komödie sowie der Nebenhandlung rund um die Nebenjobs der beiden Protagonisten serviert zu bekommen, bei dem die einzelnen Speisen einfach nicht so recht zusammenpassen wollen, und wo noch dazu viele Gerichte zum völlig falschen Zeitpunkt serviert werden... 

Vor allem die ersten 60 Minuten ziehen sich leider manchmal doch arg in die Länge. Hier kommt weder Spannung auf, noch gäbe es allzu oft Grund zum Lachen. Danach steigert sich der Film jedoch kontinuierlich, sowohl Humor- als auch Spannungslevel nehmen ordentlich zu, und die letzten 30 Minuten gehören dann wiederum sicher zum Besten, was uns bisher in diesem Jahr im Genre der Actionkomödien geliefert wurde. Die Verfolgungsjagd ist nämlich wirklich rasant, und spart auch nicht mit WIRKLICH böse aussehenden Crashs, und auch auf die nötige Prise auflockerndem Humor wird nicht vergessen. Schade, dass man dieses Level der Unterhaltung nicht über den ganzen Film erreicht hat, denn dann wäre "Hollywood Cops" ohne Zweifel zu einem der besten Filme seines Genres geworden.

Fazit: Die rasante, actionreiche, witzige und wirklich perfekt inszenierte letzte halbe Stunde des Films entschädigt zwar für Einiges, aber eben nicht für Alles. Und so kann sich Hollywood Cops leider nicht ganz mit den Genregrößen messen...

Wertung:      (5/10)

 

Verfasser: cornholio

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Das hat die Filmwelt noch nie gesehen: Zwei charakterlich vollkommen unterschiedliche Cops, die zusammen einen spektakulären Fall lösen müssen und zwischendurch Ärger mit der Dienstaufsicht bekommen. Wie kommen die Drehbuchautoren in Hollywood bloß immer auf diese ausgefallenen Ideen? Komisch das es vorher noch nie Actionkomödien nach diesem Muster gab… 

Ok, Sarkasmusmodus aus. ;) Das dieser Film nur ein weiterer Eintrag in die lange Liste der Buddymovies ist, weiß man natürlich vor dem Sehen und sollte einen deshalb nicht weiter stören. Das Motto: Lieber gut geklaut als schlecht erfunden, hätte man hier aber lieber noch ernster nehmen sollen, denn leider ist in diesem Fall die Hauptstory dermaßen dünn und einfallslos, das der Streifen selbst mit einem besser funktionierendem Gespann kein Hit geworden wäre. Auch wenn es extrem ausgelutscht ist, die anfängliche Phase in der die beiden Protagonisten sich nicht ausstehen können, gehört immer zu den Highlights in Filmen dieses Subgenres. Josh Hartnett und Harrison Ford hingegen sind hier von Anfang mehr oder weniger befreundet und überhaupt ist dieses *seltsame Paar* nicht wirklich unterschiedlich. Im Grunde ist Ford nur die älter und langsamer gewordene Version seines Partners. 

Apropos älter…die selbstironischen Gags von Harrison Ford zählen zu den wenigen Lichtblicken in diesem Trauerspiel. Ansonsten gibt es an positiven Punkten nur die witzigen und rasanten Verfolgungsjagden (u.A. flüchtet ein Verdächtiger mit einem Tretboot oder Ford muss mangels Autos auf ein Kinderfahrrad umsatteln) sowie ein wenig Situationskomik, wenn der eigentliche Aufhänger von "Hollywood Cops" (die Zweitjobs) ins Spiel kommt. Gerade aber dieser eine Punkt, der den Film ein bisschen vom Einheitsbrei abheben könnte, wirkt aufgesetzt. Als hätte man das Drehbuch zu einem misslungenen TV-Pilotfilm umgeschrieben um die Stars mehr in Szene setzen zu können. 

Fazit: Zusätzlich zu allen Unzulänglichkeiten ist "Hollywood Cops" mindestens 20 Minuten zu lang. Selten habe ich mich bei einer lockeren Komödie zwischendurch so gelangweilt…damit fällt ein weiterer Trumpf weg. Durch die nervigen Füllszenen ist er nicht mal mehr als kurzweiliger Sommerspaß zu bezeichnen. Bitte, bitte liebe Drehbuchautoren verschont uns in Zukunft mit solch schlecht abgehangenen Variationen von Spätachtziger-Aktiongurken und  kopiert euch lieber das Skript von "Lethal Weapon" und tauscht die Namen aus. (Wie es "Bad Boys" oder "Rush Hour" erfolgreich gemacht haben) Dies dürfte wohl der schlechteste Genrevertreter seit "Der Chill Faktor" sein und wäre ohne Harrison Ford ein Fall für die Videotheken. 4/10

Wertung:    (4/10)

 

Verfasser: evildead

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Titelbild und Filmausschnitt © 2003 Columbia Pictures