Hulk
USA 2003, 138 Min.
Regie: Ang Lee
Zu diesem Film sind 2 Reviews vorhanden:
Zum Review von cornholio (Wertung: )
Zum Review von evildead (Wertung: )
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Viele schlechte Kritiken hatte ich zu diesem Film gelesen. Vor allem hierzulande war er ein Flop, und auch in Amerika konnte er die Erwartungen nicht so recht erfüllen. Verstehen kann ich das nicht, denn für mich ist Hulk von den "neueren" Comic-Verfilmungen ohne jeden Zweifel die Beste...
Bruce Krenzler (Eric Bana) und Betty Ross (Jennifer Connelly) sind zwei junge Forscher, die sich mit den Auswirkungen von Gammastrahlen auf Lebewesen beschäftigen. Eines Tages passiert eine Katastrophe: Eine Entladung des Gammastrahlers steht kurz bevor und lässt sich nicht mehr verhindern. Um seine Kollegen zu beschützen, stürzt sich Bruce vor die Maschine und fängt so die lebensgefährliche Strahlendosis ab. Sehr zur Freude, aber auch zum Erstaunen seiner Kollegen überlebt Bruce diesen Zwischenfall. Doch mit diesem Ereignis verändert sich alles: Die Gammastrahlen haben etwas freigesetzt, dass Bruce bisher tief im inneren seiner Seele verborgen hatten, und es droht, ihn zu überwältigen. Dann erscheint plötzlich sein tot geglaubter Vater (Nick Nolte) an seinem Krankenbett, und behauptet, sein richtiger Name wäre Banner. Er provoziert Bruce, bis es schließlich passiert: Bruce mutiert zu einem riesigen, kraftstrotzenden und SEHR wütenden grünen Monster. Um zumindest zu versuchen, das Monster in ihm unter Kontrolle zu bringen, muss er sich seiner lange und sorgsam verdrängten Vergangenheit stellen...
Wie
in meiner Einleitung schon erwähnt, ist "Hulk" für mich zweifelsohne
die beste Comicverfilmung der
letzten Jahre. Dies liegt wohl vor allem daran, dass mir die Thematik viel
besser gefällt, als dieser Superhelden-Einheitsbrei á la Spiderman etc. (mit
dem ewigen Kampf Superhelden gegen Superschurken). Genau das ist aber vermutlich
auch der Grund für das eher enttäuschende Ergebnis an den Kinokassen, denn von allen bisherigen Comicverfilmungen ist
"Hulk" die un-mainstream-artigste. Und eben daran (und an der Figur
des Hulk generell - siehe Fazit) dürfte sich die Mehrheit der Kinogänger leider
gestört haben. Hinzu kommt noch die eher langsame Erzählweise, die mir
persönlich meist (so auch hier) wirklich gut gefällt, aber halt eben auch
nicht unbedingt jedermanns Sache ist.
Ganz unschuldig an der allgemeinen Enttäuschung ist Universal Studios
allerdings nicht, denn die Trailer ließen durchwegs einen der typischen, auf
Action getrimmten Popcorn-Filme ohne viel Inhalt vermuten. Und genau das ist
"Hulk" eben NICHT. Am ehesten könnte man ihn noch als ruhigen,
stilvollen Thriller bezeichnen. Und wenn man mit der Erwartung eines
bombastischen Actionstreifens ins Kino schlendert, ist es nicht weiter
verwunderlich, dass man dann enttäuscht ist, wenn man einen Film vorfindet, der
sich schon
fast das Prädikat "künstlerisch wertvoll" verdient hat.
An den Darstellern kann es jedenfalls nicht liegen, dass
sich "Hulk" nicht allzu großer Beliebtheit erfreut, denn die
schauspielerischen Leistungen sind
allesamt top. Eric Bana spielt Bruce Banner wirklich perfekt, und auch Jennifer
Connelly liefert eine gewohnt gute Performance ab. Dass aber natürlich Nick
Nolte allen die Show stiehlt, war zu erwarten, ist aber angesichts der mehr als
soliden Leistung der anderen Schauspieler auch nicht tragisch.
Die Story ist wirklich gelungen. Erst nach und nach wird das Geheimnis um Bruce’ Vergangenheit gelüftet. Ebenfalls wirklich gut gefallen hat mir das Split-Screen-Verfahren, dass dem Ganzen noch ein viel comichafteres Aussehen gegeben hat. Die Effekte... na ja, natürlich erkennt man, dass der Hulk aus dem Computer kommt. So schlimm wie es in einigen Kommentaren im Netz behauptet wurde ist es aber sicher nicht. Auch der Soundtrack ist positiv zu erwähnen. Im Gegensatz zu Spiderman liefert Danny Elfman hier wirklich einen großartigen Soundtrack ab, der die Stimmung des Films perfekt wiedergibt, dabei dem Zuschauer aber auch auffällt und in Erinnerung bleibt.
Trotz des überaus
positiven Gesamteindrucks gibt es allerdings noch 2 Kritikpunkte: Der Kampf
zwischen Hulk und den mutierten Hunden war wohl wirklich die schlechteste Idee
der Filmemacher. Sowohl die Hunde als auch der Kampf sahen leider recht
lächerlich aus. Ein weiteres Manko ist der Showdown. 120 Minuten lang fiebert
man dieser entscheidenden Begegnung entgegen, doch was sich dann abspielt, ist
sehr enttäuschend.
Fazit: Der Film steht und fällt mit der Einstellung, die man der Figur des Hulk entgegenbringt. Findet man die Idee eines zu einem riesigen Berserker mutierendem Menschen vollkommen bescheuert und lächerlich, ist es kein Wunder, wenn einen der Film nicht begeistern kann. Kann man sich mit der Idee jedoch anfreunden, wird man auch den Film genießen können. Auf jeden Fall sollte man wissen, was einen erwartet, nämlich eine durchaus anspruchsvolle Comicverfilmung, bei der die Personen und die Handlung, und nicht die Action, im Vordergrund stehen.
Wertung: (9/10)
Verfasser: cornholio
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Die Geschichte des Hulk ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Passend zu dem oft irrtümlich für ein gefährliches Monster gehaltenen, ständig wütendem und im Inneren doch irgendwie gutmütigen grünem Riesen wurde auch das filmische Denkmal dieser klassischen Comicfigur äußerst zwiespältig aufgenommen. Dieser Hulk ist aber auch eine merkwürdige Figur….die durchaus ansprechende Grundstory ist ein Mix aus tragischen Filmmonstergeschichten wie Dr. Jeckyl & Mr. Hyde, die Schöne und das Biest oder auch King Kong…. gepaart mit dröhnender Action in der mehr Häuser und Fahrzeuge in die Luft fliegen als wahrscheinlich in allen Lethal Weapon Filmen zusammen.
Die Hauptkritikpunkte beziehen sich bei der Filmversion vor allem auf die tricktechnische Umsetzung des Hulk und der anderen computergenerierten Figuren. In der Tat muss man sagen, dass es der dramatischen Story nicht gerade zuträglich ist, wenn man der Hauptfigur ihre Computerherkunft so überdeutlich ansieht. Da nützt es nichts, das der grüne Riese über eine ansprechende Mimik und gelungene Bewegungsabläufe (zumindest in Nahaufnahmen) verfügt…selbst in den besten Momenten wirkt der Hulk nicht realer als einst Roger Rabbit und in den Weitwinkelaufnahmen wenn man ihn durch leere Landschaften rennen sieht, driftet es teilweise ins lächerliche ab. So wird der Zuschauer immer wieder daran gehindert sich in dieser Geschichte zu verlieren. Eine weitere sehr schwache Animation und wohl der unfreiwillig komische Höhepunkt ist der Kampf Hulk gegen die Killerpudel. Nicht nur, das man sich in diesen Momenten vollends in einem Kinderfilm a la Teenage Mutant Hero Turtles wähnt, die mutierten Hunde sehen auch noch aus als wären sie ein frühes Experiment aus dem Scooby Doo Film…eher zum knuddeln als zum fürchten.
Ok,
damit hätte man aber noch leben können, denn bis der Film in Actiongefilde
abdriftet vergeht doch einige Zeit und vorher steht die Geschichte von Bruce
Banner im Mittelpunkt, der genau so wenig weiß welche Mächte in ihm schlummern
noch wer seine wahren Eltern sind. Er weiß nur, dass er sich von anderen
Menschen unterscheidet. Der vorher hierzulande vollkommen unbekannte Eric Bana
erweist sich in vielen (aber nicht in allen) Momenten als Idealbesetzung und
versteht Mitgefühl für seinen Charakter zu erwecken. Ihm zur Seite steht die
wie immer phantastische Jennifer Connelly als seine einfühlsame Freundin und
Arbeitskollegin Betty, die zugleich die Tochter von General Ross (charismatisch:
Sam Elliott) ist…dem ärgsten Verfolger des Hulk. Dazu gesellt sich noch Nick
Nolte, der gut zu dem undurchschaubaren Charakter des Vaters passt. Leider hat
man bei ihm manchmal den Eindruck zu bemerken, das er im realen Leben ständig
alkoholisiert ist. Wie auch immer … die interessante Story und die gute
Besetzung müssten eigentlich ausreichen um den Film in den langen ruhigen
Momenten zu einer herausragenden Comic-Verfilmung zu machen. Nicht zu vergessen
das mit Ang Lee ein Mann auf dem Regiestuhl sitzt, der z.B. mit der
Eissturm schon eindrucksvoll sein Gespür für gefühlvolle und
anspruchsvolle Dramen bewies. Aber seltsamerweise kann auch diese Seite vom Hulk
nicht restlos überzeugen…seltsam unausgegoren wirkt es und eine düstere
dichte Atmosphäre wie bei X-Men will sich hier einfach nicht einstellen. Selbst
die optisch reizvolle Idee mit dynamischen Splitscreens zu arbeiten, ist nicht
durchwegs gelungen…manchmal wirkt es nur aufgesetzt und raubt die Übersicht.
Fazit:
Am Ende des Films stehen wie gehabt viele Fragen:
Warum war die große Konfrontation, der Endkampf so kurz und unspektakulär?
Warum passen dem schmächtigen Bruce Banner, die Hosen wie hautenge Hotpants,
obwohl der Hulk sie kurz zuvor mit seiner Rainer Calmund Gedächtnistaille
ausgeleiert hat?
Warum verklagt Oliver Kahn EA-Sports wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten
und hat nichts dagegen offenkundig für den Hulk Pate gestanden zu
haben?
Und vor allem warum hat mir dieser Film trotz aller Makel immer noch recht gut
gefallen?
Egal... holt eure Großmütter von der Straße, der Hulk darf und wird wieder
kommen.
Wertung: (7/10)
Verfasser: evildead
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Titelbild und Filmausschnitte © 2003 Universal Studios