In
Hell
(aka
the Savage)
USA 2003, 96 Minuten
Regie: Ringo Lam
Der
Name Jean Claude van Damme steht wie kaum ein anderer für die Ära der tumben
Kampfsport und Actionfilme der späten 80-er/frühen 90-er Jahre. Nach einer
kurzen Phase in denen seine Filme gar erfolgreich im Kino liefen, ist er
mittlerweile wieder bei Werken angelangt, die nicht viel mehr als Füllstoff fürs
Actionregal der Videotheken sind. Das Ausnahmen die Regel bestätigen können,
beweist dieser Film... zumindest teilweise.
Nachdem
der Mörder seiner Frau vor Gericht freigesprochen wird, sieht der in Russland
arbeitende Ingenieur Kyle Lord rot und erschiesst diesen noch im Gerichtsgebäude.
Lebenslänglich ohne Chance auf Bewährung lautet das Urteil…und als wäre das
nicht schon schlimm genug landet er im berüchtigten Gefängnis Marquezas. Eine
wahre Hölle auf Erden.
Entgegen meiner Befürchtungen handelte es sich hier nicht um eine moderne Variante seiner selten dämlichen Knast-Actionprügelgurke *Mit stählerner Faust*. Hier handelt es sich eher um ein klassisches Gefängnisdrama in denen die relativ wenigen Actionszenen nur Beiwerk und nicht Aufhänger sind. Auch wenn die Betrachtung über den Verlust der eigenen Identität bzw. Wahrung der Menschenwürde letztendlich nicht überzeugen kann, hat Ringo Lam dennoch eine für B-Movieverhältnisse bemerkenswert nachdenkliche Atmosphäre geschaffen. Dies ist in erster Linie auf die meist ruhige Erzählweise, den zurückhaltenden Soundtrack und die trostlosen, verwaschenen Bilder zurückzuführen. Besonders während der Erzähler-Monologe von van Damme´s Zellengenossen könnte man fast glauben, das dieser Film auf etwas großes zusteuert und am Ende ein stimmiges Bild erzeugt.
Das es letztendlich als Gesamtwerk doch
nicht überzeugen kann, liegt vor allem daran das van Damme vollkommen
fehlbesetzt ist. Um die Moral dieser Geschichte glaubhaft rüberbringen zu können,
hätte es eines mimisch begabteren Darstellers bedarf, dem man die Wandlung
abnehmen kann. So fragt man sich eher was überhaupt die Aussage sein sollte,
den van Damme hat nun mal nur einen Gesichtsausdruck für Trauer, Wut und
Arschjucken. Das hier jedes Genreklischee bedient wird, ist dagegen zu
verschmerzen…denn auch wenn man es schon oft gesehen hat, kann man sich
vorstellen, das Vergewaltigung, Korruption und Machtmissbrauch dort an der
Tagesordnung sind.
Wertung: (6/10)
Verfasser: evildead
Titelbild und Filmausschnitt © 2003 Star Media