Jesus Christ Vampire Hunter
Kanada 2001, 82
Min.
Regie: Lee
Demarbre
Es
gibt Filme, die wecken schon allein aufgrund ihres Titels Aufmerksamkeit. Ein
echter Trash-Fan muß bei dieser herrlich blasphemischen Geschmacklosigkeit natürlich
prüfen, ob der Inhalt hält was die Verpackung verspricht.
Wieder einmal wird die Welt von
Vampiren bedroht und diesmal ist die Brut besonders heimtückisch. Durch
Transplatationen von Lesbenhaut ist es ihnen möglich auch im Tageslicht zu überleben.
Jemand muß diese Gefahr stoppen…doch wer? Blade? Van Helsing? NEIN! In dieser
Situation kann nur noch einer helfen. Denn wer hat mehr „Talent Vampiren in
den Arsch zu treten“ (abgewandelter Werbeslogan) als: …Jesus Christus?!
Vorweg: JCVH ist natürlich durch und durch ein Amateurstreifen…Tromafilme sehen dagegen wie Jerry Bruckheimer Blockbuster Produktionen aus. Wer nicht ein Mindestmaß an Toleranz für solche Streifen hat, wird diesen Film unerträglich finden. Die Schauspieler agieren auf Laienniveau, die Witze sind größtenteils infantil, die wenigen Splattereffekte sehen aus wie die Knetgummiwerke eines 3-jährigen und die Kampfchoreographie hätte selbst den Stuntkoordinator eines Bud Spencer Films zum weinen gebracht. Wer allerdings über diese Punkte hinwegsehen kann, bekommt größtenteils gute, weil unkonventionelle Unterhaltung präsentiert.
Seien
es die unfreiwillig komischen Momente (wie eben die Schläge, die offensichtlich
einen Meter am Gesicht vorbeigehen) , die originellen Ideen zur
Vampirbeseitigung (Zahnstocher, Dartpfeile oder als Höhepunkt: von Jesus höchstpersönlich
geweihtes und dann ausgespucktes Bier) oder die ein ganz wenig an Mel Brooks
erinnernden Gesangseinlagen….die positiven Eindrücke überwiegen und im
Gegensatz zu manch anderer Amateurproduktion wurde das ganze auch akzeptabel
umgesetzt und nicht nur nach dem Motto verfahren: „Lasst uns so viel
hirnverbrannte Scheisse wie möglich fabrizieren…die Fans lassen bei Trash eh
alles durchgehen“. Hin und wieder blitzt tatsächlich etwas filmisches Talent
auf….und man bedenke, das auch ein Peter Jackson (oder Sam Raimi) mal auf ähnliche
Weise seine Karriere begonnen hat. Abschließend noch mal zum größten Makel:
Wenn ich Jesus als Hauptfigur in diese verrückte Geschichte packe, dann darf
ich ihn nicht nach wenigen Minuten in moderne Klamotten stecken und zum Friseur
schicken. So ist leider von der witzigen Grundidee…vom Kulturschock….nicht
viel rübergebracht worden.
Fazit:
Gehobene um Originalität bemühte Amateurproduktion, die zwar den eigenen Ansprüchen
durch Fehler in der Handlungs- und Charakterentwicklung nicht gerecht wird, aber
dem geneigten Fan todsicher den einen oder anderen Lacher abringen kann.
Wertung: (7/10)
Verfasser: evildead
Titelbild und Filmausschnitte © 2001 Odessa Filmworks