Party Animals – Wilder geht’s nicht!

(National Lampoon’s Van Wilder)

 

USA/Deutschland 2002, 92 Min.

Regie: Walt Becker

Nach dem großen Erfolg von „American Pie“ versuchten und versuchen viele Filme, in seinem Fahrwasser mitzuschwimmen. Meist wird das durch exzessiven Einsatz von Körperflüssigkeiten, allerhand Grauslichkeiten und eher weniger anspruchsvollen Fäkalien- und Blödelhumor versucht. Was man dabei leider oft vergisst: American Pie war mehr als das, er war ein Film mit Herz und sogar ein wenig Verstand. Doch diese Seite von American Pie wird von den Nachahmern leider oft ignoriert... 

Van Wilder (Ryan Reynolds) ist auf dem Campus mittlerweile so etwas wie eine Legende: Unzählige Semester verbringt er nun schon auf der Uni und lässt es sich gut gehen. Doch dann passiert das Unfassbare: Sein Vater streicht ihm die Mittel, er muss das Geld für die Studiengebühren irgendwie selbst aufbringen. Schnell ist etwas gefunden, was er wirklich gut kann: Parties organisieren! Und während Wilder so sein bestes versucht, um an das notwendige Geld zu kommen, wird die Reporterin Gwen Pearson (Tara Reid) darauf angesetzt, eine Reportage über die Campuslegende zu schreiben. Kein so leichtes Unterfangen, wie sich zeigt, vor allem, da Reporterin und „Opfer“ schon bald beginnen, Gefühle füreinander zu hegen... 

„Party Animals“ versucht, den Zuschauer vor allem durch eher derbe und geschmacklose Gags, Slapstick-Blödeleien und abgedrehte Charaktere zu unterhalten. Da aber leider der ganze Film im Prinzip nur auf diese spezielle Art von Humor aufbaut, und der Versuch, etwas Tiefe ins Spiel zu bringen, ziemlich misslingt (va. da vieles einfach zu übertrieben dargestellt ist, um realistisch zu wirken; so ist es beispielsweise kaum nachvollziehbar, dass Gwen mit einem so offensichtlichen, egoistischen A........ wie Richard eine Beziehung pflegt), schafft er es nicht wirklich, zu überzeugen. Was bleibt ist eine Teenie-Klamotte voller derbem Humor der anspruchsloseren Sorte, der in seiner Geschmacklosigkeit sogar die ärgsten Szenen von „American Pie“ oder dessen Fortsetzung in den Schatten stellt. Außerdem wirken die jeweiligen Szenen im Vergleich zu „American Pie“ (wo sie aufgrund dessen, dass sie aus unglücklichen Zufällen und nicht aus reiner Absicht entstehen, einen gewissen Charme besitzen) eher platt und aufgesetzt, so als wollte man mit dem Film um jeden Preis den Gipfel der Geschmacklosigkeit erklimmen. Einziger Lichtblick bleibt Hauptdarsteller Ryan Reynolds, dessen Spiel und Mimik oft an Chevy Chase und damit auch an die gute alte Zeit der „National Lampoons“-Reihe erinnert. 

Fazit: „Party Animals“ ist „American Pie“ ohne Herz und Hirn, und deshalb nur zu empfehlen, falls man mit dem eher derb-geschmacklosem Humors etwas anfangen kann. In diesem Fall wird man aber wirklich gut unterhalten werden...

Wertung:      (3/10)             

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild  © 2002 Artisan Entertainment