Terminator 3 - Rebellion der Maschinen

(Terminator 3: Rise of the Machines)

 

USA 2003, 108 Min.

Regie: Jonathan Mostow  

 

Zu diesem Film sind 2 Reviews vorhanden:

  Zum Review von cornholio (Wertung: )

  Zum Review von evildead   (Wertung: )

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Was gab es nicht für einen Aufschrei von Fans aus aller Welt, als diese Fortsetzung angekündigt wurde. Ohne James Cameron könne das doch nie etwas werden, Arnie ist schon viel zu alt, und überhaupt war die Geschichte mit Terminator 2 ja eigentlich schon abgeschlossen: Daten vernichtet, Chip(s) zerstört ® finito. Kein Skynet, kein Tag der Abrechnung. ENDE. Nun... die von vielen Fans und Kritikern prophezeite filmische Katastrophe ist zwar ausgeblieben, an die großartigen ersten beiden Teile kommt Terminator 3 aber keinesfalls heran...

Der Judgement Day ist zwar ausgeblieben, dennoch verläuft John Connors (Nick Stahl) Leben nicht gerade in normalen, geregelten Bahnen. Immer noch ist sein Leben von Angst geprägt, und so zieht er in L.A. und Umgebung einsam seine Runden, ohne Job, ohne Freunde... und ohne Mutter. Sarah Connor starb an Krebs, hat allerdings lang genug gekämpft um zu erleben, dass sie die Zukunft offensichtlich tatsächlich verändert hatten. Oder doch nicht? Nach einem Unfall mit seinem Motorrad verarztet er sich in einer Tierklinik selbst, und wird dabei von Kate Brewster (Claire Danes) überrascht und schließlich eingesperrt. Gerade als er hilflos in einem Tierkäfig sitzt, hört er das laute, fast hysterische Bellen von Hunden, und ein grauenvoller Verdacht beschleicht ihn. Schließlich werden seine schlimmsten Alpträume wahr: Wieder ist ein Terminator, ein T-X (Kristanna Loken) in der Zeit zurückgereist, um ihn zu vernichten. Zum Glück hat er auch diesmal einen eigenen Terminator als Schutz, wenn es auch leider wieder "nur" der veraltete T-800 (Arnold Schwarzenegger) ist. Doch wie ist das möglich? Wurde der Tag der Abrechnung am Ende doch nicht verhindert??

Anmerkung: Dieses Review enthält Spoiler, allerdings sind diese in schwarzer Schrift gehalten, und somit nicht sichtbar. Wer die entsprechenden Textabschnitte lesen will, wird gebeten, diese zu markieren.

„Rebellion der Maschinen“ ist eigentlich nichts besonderes. Ein 08/15 Action-Film, der sich mit seinen Vorgängern, die jeweils Maßstäbe im Actiongenre gesetzt haben, nicht messen kann. Auf der Suche nach Fehlern bemerkt man aber schnell, dass T3 eigentlich nicht wirklich viel falsch macht. Die schauspielerischen Leistungen sind ausreichend bis gut, die auflockernden Gags zünden zu 90 %, die Action ist durchaus ansprechend inszeniert, die Story ist spannend... aber irgendwie fehlt das Besondere. Heutzutage, wo man in fast jedem Film von computergenerierten Effekten nur so erschlagen wird, ist man halt einfach deutlich schwerer zu beeindrucken als 1991, wo diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckte.

Wenn der Film von der Inszenierung her nichts besonderes an sich hat, steht und fällt er mit der Story. Und eben die ist es, die im Endeffekt dazu führt, dass der Eine über diesen Film jubelnd aus dem Kinosaal tanzt, während der Andere sich über das Ende und seine Auswirkungen auf den großartigen 2. Teil grün und blau ärgert. Ich zähle mich ganz klar zur letzteren Gruppe...

Von der ersten Minute an, nachdem T3 angekündigt wurde, habe ich mir vor allem Sorgen gemacht, dass dieser das Terminator-Universum generell, oder auch einfach „nur“ Teile von Teil 2, in gewisser Weise zerstören könnte. Nehmen wir z.B. die Alien-Reihe. Mit Alien³ war die Reihe eigentlich abgeschlossen. Es war ein wunderschönes, perfektes Ende. Doch dann kam Alien: Die Wiedergeburt, und wenn man sich die Filme noch einmal von vorne angeschaut hat, so hat dass Ende von Alien³ durch den 4. Teil eigentlich alles an Bedeutung und an „Kraft“ verloren, was es ebenso ausgezeichnet hat. 

Eben das habe ich für T3 befürchtet, und... tja, in gewisser Weise ist dies auch eingetreten.

Wir erinnern und an Terminator 2: Was war das nicht für ein filmisches Meisterwerk, mit großartigen Actioneinlagen, aber eben auch einer ernsten und tiefsinnigen Handlung. Die erschreckende „Spielplatz“-Szene aus Sarah’s Traum. Wie sie daraufhin beschließt, dass Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, und dabei fast selbst zu einem „Terminator“ wird. Dyson, der erfahren muss, dass er für den Tod mehrerer Billionen Menschen verantwortlich sein wird. Und und und... Terminator 2 war mehr als nur Action. Er hatte eine Thematik, eine Message: "Die Zukunft ist noch nicht geschrieben, man kann sie verändern. Auch wenn das möglicherweise heißt, einen schrecklichen Preis dafür zu zahlen..."

Und was ist die Message von Terminator 3? (Spoiler Anfang) "Egal, was du machst, die Zukunft ist vorherbestimmt, und nicht veränderbar. Du bist deinem Schicksal hilflos ausgeliefert." (Spoiler Ende)

Mal ganz abgesehen davon, dass mir persönlich die Message von Terminator 2 besser gefällt, verlieren das Ende bzw. generell die Story von Terminator 2 unheimlich an Wirkung und Bedeutung. (Spoiler Anfang) Wozu hat sich denn Dyson geopfert, warum hat sich der Terminator terminieren lassen? Diese ganzen persönlichen Aufopferungen, um den Judgement Day zu verhindern, sind nun wertlos (Spoiler Ende). Auch hätte man sich wahrlich eine bessere Begründung für den 3. Teil einfallen lassen können, (Spoiler Anfang) als einfach mit einem großen Plakat mit der Aufschrift "SCHICKSAL" herumzuwedeln (Spoiler Ende). Warum nicht den T-X deshalb in die Vergangenheit zurückschicken, um dafür zu sorgen, dass der Judgement Day stattfindet? DAS wäre mal eine interessante Ausgangssituation gewesen, mit der Terminator mal nicht als Jäger, sondern als Gejagter, dessen Mission unbedingt scheitern muss, falls die Menschheit überleben soll.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Art und Weise, wie das Ende inszeniert wurde. (Spoiler Anfang) Denn sind wir uns mal ehrlich... dass war ja wohl das sauberste, unspektakulärste und schmerzloseste Massensterben in der Geschichte des Films. Die Visionen aus Sarah's Träumen in Terminator 2 waren unheimlich angsteinflössend und erschreckend, eine Horrorvision. Hier hat Terminator 3 in meinen Augen völlig versagt. Ein derart grauenhaftes Ereignis so zu verharmlosen, finde ich sehr bedenklich... (Spoiler Ende)

Auch der Soundtrack ist nicht so recht geglückt. Marco Beltrami's Komposition ist äußerst unauffällig, und wird sicher keinem Zuschauer in Erinnerung bleiben. Vor allem das Fehlen des von Brad Fiedel kreierten Terminator-Themes setzt der Atmosphäre des Films doch recht zu. Und schließlich müssen sich die Produzenten schon auch noch die Frage gefallen lassen, warum man Nick Stahl nicht wenigstens die Haare schwarz färben konnte, damit er zumindest EIN BISSCHEN wie der John Connor aussieht, den wir aus dem Vorgänger kennen.

Fazit: War der erste Terminator-Streifen ein glänzendes B-Movie mit nervenzerreißender Spannung, und der zweite ein Actionspektakel mit durchaus ernstem Inhalt und Tiefgang, so bietet Terminator 3 leider "nur" kurzweilige Unterhaltung. Ein netter, spannend und ansprechend inszenierter Actionstreifen mit wohldosiertem Humor, guten Stunts, ansprechender Action und guten schauspielerischen Leistungen, aber auch ein paar kleineren Fehlern und vor allem im Vergleich zu Teil 2 leider recht oberflächlich und mit wenig bis keinem Tiefgang. Gerade für Fans wie mich, die "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" als eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte feiern, ist Terminator 3 deshalb wohl eine ziemliche Enttäuschung.

Wertung:   (5/10)             

 

Verfasser: cornholio

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1991 versprach der Terminator: *I´ll be back* und zu einer Zeit als kaum noch jemand damit rechnete, war es so weit. Der gealterte Arnold machte sich auf ins Fitnessstudio um seinen *Body* wieder in halbwegs glaubwürdige Formen zu *builden* und sich ein letztes Mal in enges Leder zu quetschen. Ein weiteres Zeichen das Arnie als Politiker ungeeignet ist…denn welcher Vertreter dieser Gattung hält schon seine Versprechen?! 

Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Konnte sich dieser 3-te Teil würdig zu seinen im Actionfach wegweisenden Vorgängern einreihen? Man kann es wohl mit einem klaren Jein beantworten. Einerseits ist T3 für sich gesehen durchaus einer der besten klassischen Actionfilme der letzten Jahre mit angenehm altmodischer Atmosphäre und Optik. Die Actionszenen sind teilweise mitreißend und setzen im Ausmaß der Zerstörung fast schon neue Maßstäbe, Arnie ist immer noch überzeugend als granitfressiger Android mit Hang zur Ironie. Die Sprüche wirken zwar manchmal etwas gewollt, aber ihre Wirkung beeinträchtigt das nicht. Wer anderer Meinung ist: Sprich zu der Hand! Die weiteren Darsteller überzeugen ohne zu glänzen... einzig Nick Stahl als John Connor fällt etwas ab…dies liegt aber einzig und allein daran, das man immer noch Edward Furlong als Original-John im Gedächtnis hat. 

Kommen wir zum Andererseits. Dieses wird in allen Punkten auf Oberflächlichkeit hinauslaufen.. Die Inszenierung der Actionszenen (vor allem die viel zu lange Verfolgungsjagd mit dem Kran) war teilweise einfach nur darauf aus möglichst viel in Schutt und Asche zerlegen zu können und hat nicht darauf geachtet auch eine gewisse Spannung und Dramatik zu erzeugen oder die Szenen halbwegs dicht in die Handlung einzubauen. Was zum nächsten und größten Schwachpunkt führt: Es gab kaum ruhige Momente um Handlung und Charaktere etwas zu vertiefen. Bis auf das Ende hat sich die Geschichte eigentlich kaum ein Jota nach vorne bewegt und man könnte das Geschehen in 2-3 Sätzen zusammenfassen ohne wichtige Momente auszusparen. Die intensive Spannung aus Teil I oder die Endzeitatmosphäre wird so natürlich nicht annähernd erreicht. Zu guter letzt: Das berühmte Main Theme nur im Abspann laufen zu lassen, ist absolut unverständlich und ärgerlich….vor allem da der neue Soundtrack schneller vergessen als gehört ist. 

Oben sagte ich das T3 einer der besten Actionfilme der letzten Jahre sei…wie kann das bei diesen nicht unwesentlichen Minuspunkten zutreffen? Nun zum einen muss man dem Film zugestehen, dass vieles aufgrund der hohen Erwartungshaltung negativer gesehen wird. Zweitens bietet er von der ersten bis zur letzten Minute beste Unterhaltung und drittens bekommt er zum Ende doch noch den Bogen und macht einen 4-ten Teil mehr als wünschenswert. 

Fazit: Kein Meilenstein des Genres, der für sich allein gesehen ein sehr unterhaltsamer, aber absolut bedeutungsloser Actioner wäre und im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht bestehen kann. Dadurch, dass am Ende aber eine hochinteressante Ausgangssituation für eine mögliche Fortsetzung konstruiert wird, verzeiht man ihm viele Schwächen und er wirkt nunmehr wie der längste Prolog der Welt. Man hätte die Geschichte zwar wirklich auch als 15-20 minütige Anfangssequenz in einen Film einbauen können, aber nichts desto trotz steht das Terminator Franchise vor einer goldenen Zukunft, wenn man das Endszenario konsequent weiterspinnt. Man sollte aber dann auch den Mut haben das auszunutzen was die Handlung von Teil 3 ermöglichte: ein Terminator-Film ohne sein Starzugpferd…keine One man Show sondern ein grandioses Epos, das die Terminator-Reihe endgültig auf den Actiongipfel setzen könnte. Auch wenn dies alles nur Wunschdenken sein mag, war T3 nach den schlechten Kritiken und den nichtssagenden Trailern für mich auf jeden Fall eine überaus positive Überraschung.

Wertung:   (8/10)

 

Verfasser: evildead

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