Welcome
to the Jungle
(The
Rundown)
USA 2003, 103 Minuten
Regie: Peter Berg
Was
kommt dabei heraus, wenn ein ehemaliger Seriendarsteller, dessen letzte (und bis
zu diesem Film einzige) Regiearbeit 6 Jahre zurückliegt eine Abenteuerkomödie
mit einem Ex-Wrestler und der größten Dumpfbacke aus American Pie dreht? In
diesem Fall überraschenderweise: Ein zumindest in den USA enttäuschendes
Einspielergebnis …trotz 103 Minuten ordentlicher Kinounterhaltung.
Beck
(The Rock) ist der Mann wenn es darum geht verlorene Dinge wiederzubeschaffen.
Egal ob es sich dabei um Spielschulden oder den im südamerikanschen Dschungel
untergetauchten Sohn Travis (Sean William Scott) eines Gangsterbosses handelt.
Letzterer Auftrag gestaltet sich aber schwieriger als geplant, denn erstens ist
Travis eine unerträgliche Nervensäge und zweitens geraten sie bei der Suche
nach einem sagenumwobenen Schatz auf die Abschussliste des Besitzers der örtlichen
Diamantenmine.
In seiner zweiten Regiearbeit nach Very Bad Things (für die
einen Kult, für die anderen lahmer Versuch einen Kultfilm zu backen) wagt sich
Peter Berg an eine altmodische Action-Abenteuerkomödie und wählte sich dafür
den in den USA ungemein populären Ex-Wrestler Dwayne
Johnson, besser bekannt als "The Rock" (Kalaueralarm: wenn der Berg nicht zum Rock kommt .. haha.. hoho.. hihi… ähm
tschuldigung.. wo war ich stehen geblieben) als Hauptdarsteller. Dieser macht
seine Sache auch gar nicht mal so schlecht. Vor allem wenn man an die unsäglichen
Filmauftritte eines Hulk Hogan oder Rowdy Roddy Piper denkt, kommt man nicht
umhin anzuerkennen, das dieser grobe Klotz durchaus über ein gewisses Charisma
verfügt und recht sympathisch daherkommt. Ob sich der Insidergag zum Anfang
(Arnold Schwarzenegger verlässt eine Bar, in der The Rock gleich die Offense
einer Footballmannschaft aufmischen wird und grummelt seinem jüngeren Kollegen,
der gerade hineingeht ein * Viel Spaß* zu) bewahrheiten wird und Rock zur neuen
Ikone der Hau-Drauf Action taugt, bleibt aber noch abzuwarten.
Zu
einer guten Actionkomödie gehört aber natürlich noch mehr als ein wortkarger
Held. Als Partner steht ihm hier Sean William Scott (Stiffler aus American Pie)
zur Seite, der wie nicht anders zu erwarten natürlich das krasse Gegenteil von
wortkarg ist. Um die Standartfiguren komplett zu bekommen, darf dann
Rosario Dawson (25 Stunden) als Rebellenanführerin den Streifen optisch
aufwerten und Christopher Walken gibt den Oberschurken mittlerweile auch auf
Autopilot. Alles im Grunde also schon tausend Mal gesehen und alles auch schon
mal besser. Die großen Lacher sind
recht spärlich gesät und bedauerlicherweise sind die Actionsequenzen meist so
stümperhaft und unübersichtlich geschnitten wie das Unterhemd von Bruce Willis
in Stirb Langsam. Durch die recht frischen Gesichter, das hohe Tempo und weil
sich der Film in keiner Sekunde ernst nimmt, kommt aber nie Langeweile auf.
Fazit:
In fast allen Belangen durchschnittlicher Film, der keinerlei Überraschungen zu
bieten hat, aber für Fans von Abenteuerkomödien wenigstens ein Licht in
dunkler Nacht darstellt. Meilenweit von Indiana Jones entfernt…der Vergleich
allein ist schon Blasphemie, aber immerhin besser als andere Möchtegern-Kopien
wie Tomb Raider. Hätte man den Actionanteil etwas heruntergeschraubt und dafür
die Gagrate etwas erhöht, wäre mehr drin gewesen. Komischerweise trägt aber
neben den Darstellern gerade der Showdown,
in dem es bar jeder Logik noch mal an allen Ecken knallt und kracht zum
dann doch befriedigenden Gesamteindruck bei.
Wertung: (5/10)
Verfasser: evildead
Titelbild und Filmausschnitte © 2003 Columbia Tristar