Wrong Turn
USA 2003, 84 min.
Regie: Rob Schmidt
Nach
der durch Scream ausgelösten Welle der Teenie-Slasher Ende der 90-er scheint
langsam wieder eine Rückbesinnung auf alte Tugenden aus der goldenen Zeit des
Horrors zu erfolgen. Nach der neuen Zombiegeneration in 28 Days later versucht
sich Wrong Turn an einer Wiederbelebung des Backwood Slashers in der Tradition
vom Texas Chainsaw Massacre. Jedenfalls wenn man der Werbekampagne und
Zeitungskritiken glauben schenkt…
Auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch landet der
Medizinstudent in einem riesigen Stau. Um doch noch rechtzeitig zu kommen, ist
er gerne bereit auch einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen…dies hätte er
besser nicht getan, denn er und 6 Leidensgenossen nehmen eine falsche Abbiegung
und geraten so direkt ins Revier einer Bande degenerierter Hinterwäldler.
Der
pure Terror und Wahnsinn den TCM und Rob Zombi´s kleiner Geniestreich mit jeder
Pore ausgeatmet haben, will sich hier einfach nicht einstellen. Im Gegenteil mit
der Zeit wird es fast schon langweilig und peinlich. Erstens weiß man schnell
wer überleben wird und zweitens sind die Verfolgungsjagden lächerlich... vor
allem die Szenen als sich die 3 letzten Übriggebliebenen durch die Bäume
hangeln. Leider ist nicht nur die altbekannte Handlung ohne eigene Ideen übernommen
worden sondern auch die Inszenierung ist absolut uninspiriert... nicht mal eine
vernünftige Kamerafahrt oder irgendwelche ungewöhnlichen Einstellungen, bedrückende
Musik... nichts ragt hier heraus... als hätte es ein Roboter gedreht.
Erschwerend kommt weiter hinzu das ausgerechnet die Hauptdarstellerin in der
deutschen Fassung eine absolut unpassende Synchronstimme bekommen hat.
Fazit:
Die einzigen Stärken dieses Horrorfilms sind auch gleichzeitig seine Schwächen.
Schnörkellos, schnell und ohne Ironie präsentiert sich dieser 80-er Jahre
Stoff in der Hochglanzoptik des neuen Jahrtausends. Einerseits schön, das es
solche Streifen noch gibt, die ihr Thema ernst nehmen, aber an der Umsetzung
hakt es gewaltig. Da der Film schon spannungstechnisch nicht überzeugen kann,
unterdurchschnittlich besetzt und inszeniert ist, hätte der Splatterfreund
wenigstens gehofft, das diese Defizite blutrot übertüncht werden (wie es sich
für eine Hommage an den Old School Horror gehört...), aber auch hier
Pustekuchen...der Blutgehalt ist auf klinisch reinem FSK 18 (bzw. in deutschen
Kinos 16) Niveau und die Masken der inzüchtigen Bande sind zwar liebevoll
gestaltet, aber alles andere als furchterregend.
Alles
in allem 6/10 mit dickem Nostalgiebonus und Hoffnung auf Besserung.
Wertung: (6/10)
Verfasser: evildead
Titelbild und Filmausschnitt © 2003 20th Century Fox