16 Blocks

 

USA 2006, 105 Min.

Regie: Richard Donner

Eigentlich hat Polizist Jack Mosley (Bruce Willis) eine Nachtschicht hinter sich und ist gerade auf dem Weg nach Hause, doch man braucht ihn noch für einen letzten Einsatz: Er soll den Sträfling Eddie Bunker (Mos Def) ins Gericht bringen, der dort als Kronzeuge aussagen soll. Ein Auftrag, mit dem Jack alles andere als glücklich ist, hält er doch von Verbrechern nicht viel und hat zudem gegen Ende seiner Schicht auch schon einige Promille intus. Doch als korrupte Polizisten versuchen, Eddie's Aussage vor Gericht zu verhindern, in dem sie ihn kaltblütig ermorden, ist der heruntergekommene Cop die einzige Überlebenschance, die Eddie noch hat.

Vieles von der Spannung, die der Film versprüht, verdankt "16 Blocks" natürlich der interessanten Ausgangssituation: Jack und Eddie werden nicht einfach zu Gejagten, es muss ihnen zudem gelingen, einen bestimmten Ort innerhalb einer bestimmten Zeit zu erreichen. Sie können sich daher nicht einfach irgendwie verkriechen, sondern bleiben in ihren Bewegungen a) sehr eingeschränkt und b) für ihre Feinde recht vorhersehbar. Zusätzlichen Sprengstoff erhält das ganze dann schließlich dadurch, dass Jack Mosley eben kein 2. John McClane ist: Als er den Auftrag annimmt hat er bereits einiges intus, doch selbst nüchtern ist er sicher kein Vorzeige-Cop. Aber: Im Gegensatz zu seinen korrupten Kollegen verfügt er über einen Gerechtigkeitssinn, und wächst im weiteren Verlauf der Handlung nicht nur über sich hinaus, sondern lernt zudem, dass er vielleicht doch kein so schlechter Polizist ist, wie er die ganze Zeit dachte. Willis' Zusammenspiel mit Mos Def ist zwar soweit nett anzusehen, aber dessen Figur zieht im direkten Vergleich klar den kürzeren und beginnt mit der Zeit sogar ein bisschen zu nerven. Die Handlung entwickelt sich durchaus spannend und abwechslungsreich, mit gut platzierten Tempowechseln und einigen gelungenen Momenten zwischendurch. Besonders angetan haben es mir die gemeinsamen Szenen von Bruce Willis und David Morse sowie jener Teil des Films, als Jack - aus Mangel an Alternativen - die Insassen eines Busses als Geiseln nimmt. Gut auch die Wendung am Ende, als Jack sich dazu entschließt es Eddie zu ermöglichen seinen Traum zu verwirklichen und statt ihm auszusagen - wobei er sich letztendlich auch selbst belasten muss. Einziger gröberer Schwachpunkt: Die Szene mit dem Aufnahmegerät war 1.) ungemein vorhersehbar und ist 2.) mittlerweile mehr als nur ausgelutscht. Dafür war das eigentliche Ende dann wieder um so gelungener...

Fazit: Vor allem dank der interessanten Ausgangssituation, den gelungenen Plot-Wendungen, Bruce Willis kaputter Figur und dem zufriedenstellenden Ende ein ansehnlicher Thriller.

Wertung:    (7/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 06.02.2007

 

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Titelbild © 2006 Warner