About a boy oder der Tag der toten Ente
(About a boy)
Großbritannien/USA/Frankreich
2002, 101 Min.
Regie: Chris & Paul Weitz
Will Lightman (Hugh Grant) ist der einzige in seinem Freundeskreis, der weder verheiratet ist, noch Kinder (denen er ohnehin nichts abgewinnen kann) hat. Er vergnügt sich lieber ohne Verpflichtungen mit Frauen, und lässt sie dann, ehe es ernst wird, wieder fallen. Als er durch Zufall auf eine alleinerziehende Frau trifft, passiert es: Gerade, als er mit ihr Schluss machen will, verlässt SIE IHN. Was gibt es besseres als Beziehungen ohne Verpflichtungen, die, bevor es ernst wird, beendet werden, und zwar noch dazu nicht von einem selbst, sodass man sich nicht ständig den wütenden Ausbrüchen und Vorwürfen der Verschmähten aussetzen muss? Schon ist eine neue Masche geboren: Er erfindet sich einen Sohn und schleicht sich in eine Gruppe von alleinerziehenden Müttern. Bald hat er ein williges Opfer gefunden, doch als er während dem 1. Date mit dieser Frau auf den Jungen Marcus (glänzend gespielt von Nicholas Hoult), den Sohn einer ihrer Freundinnen aus der Selbsthilfegruppe trifft, hat er noch keine Ahnung, wie radikal dieser Tag (Der Tag der toten Ente) sein Leben in weiterer Folge verändern wird.
Für
Freunde etwas anspruchsvollerer Filme ist der Sommer oft eine recht magere Zeit,
da hier traditionell die Popcorn-Movies und seichte Komödien dominieren. Hin
und wieder soll es aber vorkommen, dass sich auch ernstere Filme in diese für
sie so ungewöhnliche Jahreszeit verirren, was meist eine willkommene
Abwechslung darstellt. "About a boy" ist eine solche Abwechslung,
handelt es sich dabei doch um eine wirklich wundervolle, tiefgründige Komödie. Der Humor entsteht vor allem aus bestimmten
Situationen und/oder Dialogen heraus, und auch auf die tragischen Seiten des
Lebens wird nicht vergessen. Tatsächlich würde sich für diesen Film durchaus
die Bezeichnung „Tragikomödie“ eignen, wenn da nicht das kuschelweiche Ende
wäre. Die Schauspieler agieren allesamt überzeugend, vor allem Toni Collette
hat mich als völlig überforderte alleinerziehende Mutter (eine Rolle, die sie
seit "Sixth Sense" aus dem FF zu beherrschen scheint) sehr beeindruckt.
Eines der großen Vorteile des Films ist, dass die Charaktere
und die sich abspielenden Ereignisse sehr realistisch sind. Man glaubt, dass die
hier gezeigten Ereignisse jederzeit auch wirklich passieren könnten, weshalb
einem die Charaktere ans Herz wachsen. Weiters ist wirklich NIEMAND in diesem
Film perfekt, was uns das Gefühl gibt, keine eindimensionalen Schablonen zu
beobachten, sondern echt Menschen.
Wertung: (8/10)
Verfasser: cornholio
Titelbild © 2002 Universal Studios