Butterfly Effect 2

USA 2006, 92 Min.

Regie: John R. Leonetti

Seitdem seine Freundin vor ca. einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ist Nick Larsons (Eric Lively) Leben völlig aus dem Ruder gelaufen - und nun verliert er auch noch seinen Job. Zudem wird er in letzter Zeit vermehrt von heftigen Kopfschmerzen geplagt, die vor allem dann auftreten, wenn er zu lange auf ein Photo sieht. Bei einer weiteren solchen Gelegenheit landet er schließlich in der Vergangenheit - und zwar kurz vor dem verheerenden Unfall. Es gelingt ihm, das Schlimmste zu verhindern - doch schon bald muss er erkennen, dass sich daraus neue Schwierigkeiten ergeben. Erneut springt er in der Zeit zurück, um seine Vergangenheit zu verändern - doch es scheint, als würde Nick mit jedem weiteren Sprung alles nur schlimmer machen...

Dass die Videothek Anlaufstelle für billige Produktionen sind, die verzweifelt versuchen im Fahrwasser ihrer erfolgreichen Vorgänger zu schwimmen, ist wahrlich nichts neues, aber selten war der Absturz vom (Kino-)Filmvorgänger zur DTV-Fortsetzung so groß wie hier. Wo Butterfly Effect ein ungemein packender, origineller und begeisternder SF-Streifen war, der es immerhin in meine Top 10-Liste des Jahres 2004 geschafft hat, war der 2. Teil einfach nur langweilig, dämlich und stellenweise sogar peinlich. Die Schuld daran teilen sich wohl Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler gleichermaßen. So gibt die Handlung allein, die sich um einen eher banalen Unfall und noch deutlich unwichtiger wirkende Jobrangeleien dreht, deutlich weniger her als die mit Missbrauch und Gewalt unter Jugendlichen angereicherte Story des Vorgängers. Regisseur Leonetti inszeniert "Butterfly Effect 2" zudem ohne jegliche Atmosphäre - ich schwöre euch, das hätte selbst Uwe Boll nicht mehr viel schlechter hinbekommen. Die Inszenierung ist nicht einfach nur durchschnittlich, sondern richtig schwach. Nicht nur, dass die präsentierten Bilder nicht überzeugen können, Leonetti versteht es zudem nicht, Spannung aufzubauen oder ein gewisses Maß an Tempo aufrecht zu erhalten. Und so trotten wir von einer langweiligen Szene in die nächste. Auch die Schauspieler passen sich der unterirdischer Qualität der Produktion leider voll und ganz an und vermögen es nicht, zu überzeugen. Viel schlimmer ist aber, dass es dem Film voll und ganz an einer Identifikationsfigur mangelt. Generell war die Handlung ungemein dünn, vorhersehbar und ohne jegliche Spannung und/oder Dramatik. Der verzweifelte Versuch, ein ähnliches moralisches Dilemma wie im Vorgänger aufzubauen, scheitert kläglich. Komplettiert wird der katastrophale Gesamteindruck durch peinlich viele bzw. viele peinliche Sexszenen, die nicht im geringsten erotisch sind sondern einfach nur billig wirken - so als würde der Regisseur verzweifelt versuchen zumindest den männlichen Zusehern etwas zu bieten. Eine in allen Belangen billige Produktion, wie sie sich der grandiose Vorgänger nun wirklich nicht verdient hat...

Fazit: Nach diesem Film wünscht man sich, man könnte zu dem Zeitpunkt zurückspringen als man die DVD in den Player gelegt hat und sich die 90 wertvollen Minuten seines Lebens, die man mit diesem Schrott verschwendet hat,  wieder zurückholen.

Wertung:    (2/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 06.02.2007

 

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Titelbild © New Line Cinema