Cypher
USA 2002,
95 Min.
Regie: Vincenzo Natali
Morgan Sullivan (Jeremy Northam) heuert bei DigiCorp,
einem großen Konzern, als Spion an. Es ist seine Aufgabe, an diversen
Konferenzen der Konkurrenz teilzunehmen und die dort gehaltenen Vorträge über
ein Sendegerät an den Konzern weiterzuleiten. Schon bald lernt er auf einer der
Konferenzen die geheimnisvolle Rita (Lucy Liu) kennen. Von ihr erfährt er
schließlich auch den Grund für seine ständigen Kopfschmerzen, die Alpträume,
und die seltsamen Bilder, die ihm immer wieder im Kopf herumschwirren...
Hin und wieder einmal stoße ich bei meinen Streifzügen
durch die Videothek meines Vertrauens auf einen Film, von dem ich bisher noch
nichts gehört hatte, und beschließe, ihm eine Chance zu geben. Bei "Cypher"
hat sich dies wieder einmal gelohnt, ist dieser doch ein wirklich gelungener SF-Streifen.
Er nimmt sich zwar Anleihen an zahlreichen literarischen und cineastischen
Werken, schafft es aber erstaunlicherweise dennoch, originell und innovativ zu
wirken. Neben der spannenden und interessanten Handlung kann vor allem die
Inszenierung überzeugen: So verfeinert Vincenzo Natali diesen Film mit einer
beeindruckenden und faszinierenden Bildersprache, die ja bereits in seinem
Regieerstling "Cube" ansatzweise vorhanden war. Und es hat sich auch
das eine oder andere Detail eingeschlichen, wo man sich zwangsweise fragt, ob es
sich hier nun um einen Zufall, oder eine gewollte Anspielung auf andere SF-Filme
handelt (wie z.B. die roten Pillen ). Es ist jedoch wichtig, mit den richtigen Erwartungen in den
Film zu gehen. Denn wer ein Actionspektakel erwartet, wird sicher enttäuscht
sein. Vor allem anfangs lebt der Film hauptsächlich von der Frage "Was ist
hier eigentlich los?", richtige nervenzerreißende Spannung kommt erst
später auf (dann ist sie dafür aber auch wirklich gelungen). Alles in allem klingt das eigentlich nach einem perfekten
Filmerlebnis, richtig? Tja, zu früh gefreut... denn wie schon bei "Cube"
so trübt auch diesmal das Ende den Gesamteindruck. Zwar ist es Gott sei Dank
kein unlogisches Ende wie in "Cube" (sowas kann mir nämlich wirklich
den Film verderben), aber irgendwie ist die Auflösung (und damit meine ich
jetzt die wirklich am Ende des Films, in der letzten Szene) irgendwie arg
banal... All dieser Aufwand nur wegen... aber das soll an dieser Stelle
natürlich nicht verraten werden!
Fazit: Auch wenn das Ende den positiven Eindruck doch ein wenig schmälert , ist "Cypher" ein spannender, origineller und interessanter SF-Thriller und für jeden Fan des Genres absolut empfehlenswert!
Wertung:
(7/10)
Verfasser: cornholio
Titelbild © 2002 Pandora Film