Die Chaos-Camper

(RV)

 

USA 2006, 98 Min.

Regie: Barry Sonnenfeld 

Eigentlich wollte Bob Munro (Robin Williams) mit seiner Familie ja nach Hawaii fliegen, um den wohlverdienten Urlaub anzutreten, doch sein Boss macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Die Übernahme eines Kleinunternehmens steht kurz bevor, und Bob soll die Präsentation erstellen und dann auch vor Ort abhalten. Widerstrebend willigt Bob ein, nur... wie soll er das nun seiner Familie beibringen? Er beschließt, den Urlaub zumindest nicht ganz ausfallen zu lassen, sondern die Ferien und die Arbeit einfach miteinander zu verbinden: er mietet ein Wohnmobil, mit dem die Familie in die Rocky Mountains reisen soll. Der Enthusiasmus der anderen Familienmitglieder hält sich verständlicherweise in Grenzen, trotzdem willigen sie ein, ihren Vater auf diesem Campingtrip zu begleiten - was sie jedoch schon bald zu bereuen beginnen, als sie während der Reise von einem Malheur ins nächste stürzen und zu allem Überdruss auch noch die Bekanntschaft der abgedrehten Gornicke's machen...

Dieser Film, den ich während meines Amerika-Aufenthaltes im Kino gesehen habe, wird demnächst unter dem Titel "Die Chaos-Camper" auch die deutschsprachigen Kinos unsicher machen, und ich kann nur jeden davor warnen, für diese Komödie (?) Geld auszugeben. Eigentlich sollte ja allein der Trailer, bei dem ich schon kaum gelacht habe, als Wort der Warnung ausreichen, andererseits hat man ja noch tatsächlich die (wenigsten) Highlights aus 98 Minuten Familienunterhaltung herausgepickt und stellt damit den Film in einem besseren Licht dar, als er es sich verdient hat. Bezeichnend: Selbst meine Freundin und mein amerikanischer Kumpel, die über den Trailer noch herzlich gelacht haben, waren vom eigentlichen Film im Endeffekt sehr enttäuscht. Der Film ist einfach eine typische Familienkomödie, bei der jedoch viel zu viele Gags ihre Wirkung verfehlen. Insbesondere so ziemlich alles rund um die Gornicke's ist leider nur bedingt witzig, zudem reiht sich "Die Chaos-Camper" leider auch wieder in die Reihe von Komödien ein, die nicht ohne einen Fäkalien-Gag auskommen - einfach nur armselig. Und als wäre das alles nicht schon genug strotzt er nur so vor Klischees, serviert seine Moral mit der großen Keule und die Handlung wirkt teilweise sehr konstruiert (so muss man sich schon fragen, warum Robbie Williams seiner Frau nicht einfach die Wahrheit sagt). Ein paar wenige gelungene Gags in der ersten Stunde (wie der Marder-Angriff) und insbesondere die recht amüsante letzte halbe Stunde verhindern zwar das Schlimmste, trotzdem kann ich nur davon abraten, die Chaos-Camper in ihrem Wohnwagen zu begleiten...

Fazit: Als wären all die typischen Probleme von Familienfilmen wie die übertriebene Moral etc. nicht schon genug, hat "Die Chaos-Camper" vor allem damit zu kämpfen, dass es für eine Komödie einfach viel zu wenig zu lachen gibt. Nach einer Reihe von gelungenen Auftritten befindet sich Robin Williams mit diesem Vehikel also wohl leider wieder am absteigenden Ast...

Wertung:    (3/10)  

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 2006 Columbia Pictures