Hide and Seek

 

USA 2004, 101 Minuten

Regie: John Polson

 

Zu diesem Film sind 2 Reviews vorhanden:

  Zum Review von evildead   (Wertung: )

  Zum Review von cornholio  (Wertung: )

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Nach dem Selbstmord seiner Frau zieht der Psychologe David Callaway (De Niro) mit seiner kleinen Tochter Emily (Fanning) aufs Land um dieser über ihr Trauma hinwegzuhelfen. Doch auch dort kann er nur dabei zusehen wie sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert. Seltsame Ereignisse häufen sich, die Emily stets ihrem imaginären Freund Charlie anlastet. Bald weiß David nicht mehr, ob seine Tochter verrückt wird oder ihr eine reale Gefahr von außen droht.

Nach Gothika beweist erneut ein Mainstreamhorrorfilm, das man ohne eine eigene Idee, mit schicker Standartoptik und trotz peniblem Befolgen der Genregesetze ein spannendes Endprodukt abliefern kann. Ohne Dakota Fanning wäre John Polsons Thriller allerdings nur die Hälfte wert, denn der momentan wohl meist beschäftigte und geschätzte Kinderstar findet erneut genau das richtige Maß zur Darstellung ihrer Figur. Nicht zu kindisch und nicht zu altklug. Einfach glaubwürdig und für die Spannung des Films essentiell: undurchschaubar. Etwas verschenkt ist dagegen Robert de Niro, der keineswegs schlecht spielt, aber vom Drehbuch nicht gefordert wird und so desweilen gelangweilt wirkt. Vielleicht liegt es auch nur daran, das man ihn schon in so vielen eindringlicheren Rollen gesehen hat und eine *nur* gute Leistung bei ihm fast schon blass erscheint. Ein großer Pluspunkt neben Fanning und einigen atmosphärischen Szenen (allesamt direkt geklaut aus dem Handbuch des modernen Mysterythrillers) war für mich persönlich die Auflösung. Keine Frage.. auch die stammt direkt vom Grabbeltisch des Genres, aber zumindest ich hatte das Glück das ich schon früh bei einem roten Hering angebissen hatte und somit kalt erwischt wurde. Diese Auflösung hatte ich nicht in Betracht gezogen und während der Rückblendenmontage erschien es sogar schlüssig. Dieser sowieso schon reine subjektive Pluspunkt verliert allerdings nach einem kurzen Nachdenken schnell an Strahlkraft und hätte selbst ohne die Logikmängel nicht mal ansatzweise die Nachwirkung eines "Sixth Sense" oder auch nur "Das geheime Fenster". Der angehängte Showdown nach der Auflösung ging mir gar gewaltig auf die Zwei nach 6.

Fazit: Die Filmwelt wäre ohne Hide and Seek nicht ärmer (selbst Dakota Fanning hätte in der Verfilmung von Stephen Kings Das Mädchen sicherlich ein eindrucksvolleres Horrordebüt geliefert), aber mich hat er bis auf den zu langen Showdown und die überflüssige allerletzte Szene überdurchschnittlich unterhalten. Unterm Strich einer der besseren Vertreter der letzten Jahre.

Wertung:  (7/10)

 

Verfasser: evildead

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Im Großen und Ganzen stimme ich der Einschätzung von Evildead durchaus zu - insgesamt hat mir jedoch "Hide and Seek" wohl doch noch eine Spur besser gefallen. So würde ich z.B. Robert deNiro nicht im geringsten als verschenkt bezeichnen. Sicher mag die Rolle in "Hide and Seek" nicht zu seinen anspruchsvollsten gehören, nichtsdestotrotz wer er durch seine Natürlichkeit, Subtilität bzw. generell seine Ausstrahlung und Klasse deutlich auf - er mag also zwar vielleicht nicht so glänzen wie in anderen Filmen, ein weniger guter oder eher durchschnittlicher Schauspieler hätte jedoch aus dieser Vorlage kaum eine ähnlich gute Performance herausgeholt. Daneben gebührt natürlich vor allem Dakota Fanning Lob, die wieder mal eine beeindruckende Performance abliefert und sich in den letzten Monaten, völlig zurecht, zum Kinderstar Nr. 1 gemausert hat. Man kann nur hoffen, dass ihr, im Gegensatz zu vielen anderen gefeierten Kinderstars aus vergangenen Tagen der Sprung ins Erwachsenwerden ohne Verlust des Talents, Skandale oder ähnlichem gelingen wird. Neben den Schauspielern ist eine weitere wesentliche Stärke des Films die wirklich dichte Atmosphäre. Es gab viele Momente, die mich durchaus schockiert haben - weniger, weil sie billige Schockmomente gewesen oder eine nägelkauende Spannung verströmt hätte, sondern einfach aus der Entwicklung der Figuren heraus - wo man erkennen muss, dass mit dem Mädchen offenbar etwas schlimmes passiert und man zugleich die Frustration und auch Hilflosigkeit des Vaters gespürt hat und daher gut selbst nachvollziehen bzw. sich in ihn reinversetzen konnte. Jedenfalls hat die Atmosphäre ihre Wirkung nicht verfehlt. Eine weitere große Stärke ist schließlich die Auflösung. Im Zuge des Films werden einige potentielle Lösungen angedeutet, und ich muss gestehen dass ich die tatsächliche Auflösung durchaus in Betracht gezogen habe, trotzdem war diese, auch aufgrund der gelungenen Inszenierung, durchaus ein Schock. Der nachfolgende Showdown am Ende wirkte zwar in der Tat etwas aufgesetzt, war jedoch nichtsdestotrotz gut inszeniert und recht spannend, weshalb ich auch daran nicht wirklich Kritik üben kann. Und das Ende ist zwar für einen Horrorfilm nicht gerade untypisch, hat mir aber ebenfalls gut gefallen - wobei auch die beiden anderen düsteren alternativen Enden, die auf der DVD enthalten sind, dem Film gut zu Gesicht gestanden hätten; nur das Happy End hätte überhaupt nicht gepasst, und alles in allem ziehe ich den eher subtilen Ansatz aus dem gewählten Ende den anderen Optionen vor...

Fazit: Vielleicht hat ja mein geschätzter Kollege wirklich recht, wenn er behauptet, dass die Filmwelt ohne „Hide and Seek“ nicht ärmer wäre, aber... zumindest ich bin dank diesem gelungenen Thriller um eine angenehme und positive Filmerfahrung reicher.

Wertung:    (8/10)

 

Verfasser: cornholio

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Titelbild & Filmausschnitt © 2004 20th Century Fox