Hui Buh - Das Schlossgespenst

 

Deutschland 2006, 102 Min.

Regie: Sebastian Niemann

Nachdem Ritter Balduin (Michael "Bully" Herbig) beim Kartenspielen betrogen hat, wird er im darauffolgenden Gerangel vom Blitz erschlagen. Von da an treibt er als Geist „Hui Buh“ sein Unwesen auf Schloss Burgeck - wobei sein Spuk kaum jemanden in Angst und Schrecken versetzen sollte, stellt er sich dabei doch teilweise sehr ungeschickt an. Nach Jahrhunderten ungetrübter Spukfreude wird Hui Buh's Geisterleben jedoch gehörig durcheinandergebracht, als König Julius der 111. (Christoph Maria Herbst) auf Schloss Burgeck ankommt und es von nun an zu seinem festen Wohnsitz machen will. Neben dem König und seiner Gefolgschaft trifft auch schon bald seine angebetete Gräfin Leonora (Heike Makatsch) auf dem Schloss ein. Diese Störung seines Geisterlebens will Hui Buh nicht auf sich sitzen lassen, und so macht er ordentlich von seiner Spuklizenz Gebrauch, um die Neuankömmlinge so schnell wie möglich wieder zu vertreiben. Doch obwohl der Kastellan (Hans Clarin) versucht, Hui Buh zu beschützen, kommt ihm König Julius schon bald auf die Schliche und verbrennt kurzerhand dessen Spuklizenz - was schon bald zu einigen Verwicklungen führt...

Bevor ich mit dem Review beginne möchte ich zu meiner Verteidigung folgendes zu Protokoll geben: Auch wenn ich zugegebenermaßen ein großer Fan von Bully bin, hatte ich eigentlich nicht vor, mir diesen Film anzusehen. Schon die Trailer fand ich nicht sehr vielversprechend, und da ich von den zugrundeliegenden Kinderbüchern, -hörbuchern oder was auch immer noch nie gehört hatte, gab's auch dahingehend keine Motivation die Leinwandversion dieser Geschichte zu begutachten. Nein, für meinen Kinobesuch gab es nur einen einzigen Grund: Hui Buh ist Teil des Blockbuster-Tickets der Cineplexx-Kette - und mir ist es lieber, ich gebe 2,90 € für einen schlechten Film aus als ich gebe 2,90 € für KEINEN Film aus. Immerhin hab ich ja aus diesem Grund sogar vor 2 Jahren Catwoman im Kino gesehen. Wenn ich mich für die Katzenlady opfern konnte, dann ja wohl auch für ein Schlossgespenst. Leider hat sich meine Skepsis bestätigt: "Hui Buh" ist ein reiner Kinderfilm der für Erwachsene bis auf einige lustige Szenen und Dialoge zwischendurch eigentlich nur den emotionalen Abschied von Hans Clarin in seiner letzten Filmrolle, Christoph Maria Herbst' gelungene Darstellung von König Julius den 111. sowie die wirklich witzigen Outtakes zu bieten hat (die mich in 2 Minuten mehr zum Lachen gebracht haben als die gesamten 100 Minuten davor). Zwar sind auch Ausstattung und Effekte durchaus gelungen, und es gibt zwischendurch immer wieder mal ein paar gelungene Gags und/oder Einfälle, aber alles in allem ist "Hui Buh" einfach viel zu unlustig und damit kaum unterhaltsam - was weniger daran liegt, dass man es nicht versuchen würde, sondern dass zu viele Gag-Versuche (zumindest bei Erwachsenen) scheitern. Die extrem vorhersehbare Story strotzt nur so vor typischen Märchen-Klischees, böse Hexe inklusive. Am meisten hat mich der kleine schlaumeierige Rotzlöffel genervt. Interessant finde ich auch, dass selbst die Kinder bei "Hui Buh" deutlich weniger gelacht haben als z.B. in "Ab durch die Hecke". Selbst für die Zielgruppe dürfte es sich bei diesem Schlossgespenst also wohl nicht um das absolute Highlight handeln, dass man uns vielerorts einzureden versuchte...

Fazit: Der von mir erwartete bzw. befürchtete Kinderfilm, der Erwachsenen bis auf die Outtakes am Ende leider kaum etwas zu bieten hat, von wenigen eingestreuten Gags und den gelungenen Darstellungen von Hans Clarin und Christoph Maria Herbst mal abgesehen. Ansonsten verderben die überzeichneten Charaktere und die vorhersehbare Handlung voller Märchenklischees die gute Laune, während Ausstattung und Effekte durchaus überzeugen können. Für Kinder Hui, für Erwachsene Buh!

Wertung:    (3/10)  

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 2006 Constantin Film