Ich, du und der Andere

(You, Me and Dupree)

 

USA 2006, 108 Min.

Regie: Anthony & Joe Russo

Das frisch vermählte Paar Molly (Kate Hudson) und Carl Peterson (Matt Dillon)  kehrt von den Flitterwochen zurück und zieht in ihr neues, gemeinsames Haus, dass sie von nun an in trauter Zweisamkeit genießen wollen. Doch Carl's bester Freund Tyler Dupree (Owen Wilson) macht ihnen schon bald einen Strich durch die Rechnung: Soeben von seinem Boss gefeuert und auch aus seinem Notquartier in der Bar vertrieben, müsste er von nun an wohl auf der Straße schlafen. Etwas, dass Carl seinem Freund natürlich nicht antun kann, weshalb Tyler - natürlich nur vorübergehend! - bei den Peterson's einzieht. Und was anfangs die Ehe zwischen den frisch Vermählten sehr belastet, verspricht schon bald deren letzte Rettung zu sein...

Angesichts der Tatsache, dass sich dieser Film um ein frisch vermähltes Paar dreht war ich nicht im geringsten darauf gefasst, dass er sich zu einer romantischen Komödie entwickeln würde. Ich hatte eher mit einem Film á la "Meine Braut, ihr Vater und ich" gerechnet, in der sich der Protagonist von einer ungewollten Katastrophe in die nächste steigert, so dass es dann schließlich nach einem großen Streit zu einer ebenso großen Versöhnung der beiden Freunde kommt. Diese Formel wird jedoch nur für die erste Hälfte des Films bedient - danach hat man die größte Katastrophe (den Brand des Hauses) auch schon wieder hinter sich, und ab diesem Moment ändert sich der Ton des Films gewaltig. Tyler Dupree wandelt sich von einer Nervensäge zum Retter der noch jungen Ehe von Molly und Carl, welche immer mehr und mehr auseinanderzudriften scheinen. Hauptverantwortlich dafür ist Molly's Vater, gespielt von Michael Douglas, der Carl ordentlich Überstunden schieben lässt und ihn mit geschickt eingestreuten Kommentaren zunehmend frustriert - was er dann natürlich zu Hause an seiner Frau wieder abreagiert. Wie man nur so dumm sein kann, diesen Plan nicht zu durchschauen und warum sich Carl seiner Frau nicht schon viel früher anvertraut, wird wohl für immer das Geheimnis des Drehbuchautors bleiben - den dadurch sehr naiv wirkenden Figuren bringt es jedenfalls keine Pluspunkte beim Zuschauer. Das größte Problem des Films ist aber, dass man leider den Großteil der witzigen Szenen schon im Trailer vorweggenommen hat, weshalb es im eigentlichen Film leider nicht mehr allzu oft Grund zum Lachen gibt. Nichtsdestotrotz bleibt der Film die meiste Zeit über durchaus unterhaltsam und kann mit einigen netten Gags aufwarten. Am meisten Wirkung erzielt er aber definitiv ohne Kenntnis des Trailers - ich empfehle daher diesen sich entweder gar nicht erst anzuschauen oder aber sich vor dem Film "blitzdingsen" zu lassen...

Fazit: "Ich, du und der andere" hätte eine großartige Komödie sein können - wenn man nicht die Mehrzahl der Gags schon im Trailer verraten und dem Zuseher die Entwicklung in Richtung romantische Komödie erspart hätte. So bleibt er zwar immer noch unterhaltsam, kann sich jedoch aufgrund der Schwächen nicht mit den Genregrößen messen...

Wertung:    (5/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 06.12.2006

 

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Titelbild © 2005 Tobis