Mitten ins Herz - Ein Song für dich

(Music & Lyrics)

 

USA 2007, 96 Min.

Regie: Marc Lawrence

In den 80ern und frühen 90ern war Alex Fletcher (Hugh Grant) mit der Band „Pop!“ ungemein erfolgreich und beliebt. Doch als der 2. Leadsänger die Popgruppe verließ, um von da an erfolgreich auf Solokünstlerpfaden zu wandeln, ging es auch mit Alex bergab. Mehr als 10 Jahre später tingelt er von Jahrmarkt zu High School Treffen, um sich über Wasser zu halten - während seine Fans immer älter und auch weniger werden. Da bietet sich ihm die Chance, im Musikbusiness wieder Fuß zu fassen: Das momentan angesagteste Popsternchen der Welt, Cora Corman (Haley Bennett), hat verschiedene alte Stars darum gebeten für sie einen Song mit dem Titel „Way back into love“ zu schreiben und zu komponieren. Die nötige Inspiration und die perfekte Ergänzung zu seinen eher bei der Komponierung gelegenen Talenten findet er schließlich in seiner Blumengießerin und verhinderten Texterin Sophie Fisher (Drew Barrymore) - und bald wird klar, dass die beiden nicht nur musikalisch gut zusammenpassen...

"Mitten ins Herz" ist ein Musterbeispiel für eine jener seltenen romantischen Komödien, denen es gelingt, Männer und Frauen gleichermaßen gut zu unterhalten. Bereits die ersten 3 Minuten sind - zumindest für Kinder der 80er Jahre - einfach nur köstlich, werden diese doch mit einem Musikvideo namens "Pop goes my heart" eröffnet, dass alle Stilmittel der 80er Jahre-Musikvideos gnadenlos aufs Korn nimmt. Egal ob die Konzentration auf die Farben Schwarz-Weiß, das Singen des Textes während sich im Video eine (meist lächerliche) Handlung abspielt, oder auch solch inszenatorische Tricks wie abgehackte Bewegungen (wie im weltberühmten "Take on me"-Video von A-Ha) - hier wird wirklich kein Klischee ausgelassen, und das Ergebnis ist zum Schreien komisch. Doch nicht nur das Video... auch das Lied an sich ist sowohl was den Text als auch die Musik betrifft eine köstliche Parodie des typischen 80er Popsongs. Kurz und gut: Schon allein die Anfangsminuten sind das Eintrittsgeld locker wert. Doch auch danach gibt es noch zahlreiche witzige Szenen, Dialoge, Anspielungen und Songs, die dafür sorgen, dass man selbst wenn man nicht zu den großen Romantikern gehört noch gut unterhalten wird. Vor allem "Don't write me off" zählt für mich hierbei zu den - nicht nur musikalischen - Highlights, ist der Text doch einfach nur köstlich. Doch auch "Way back into love" ist sehr gelungen, sowohl was die Melodie als auch den Text betrifft. Sicher eines der schönsten Liebeslieder der letzten Jahre, und dass man - zumindest bei seiner fiktiven - Entstehung dabei sein darf, ist ein zusätzlicher Bonus, verleiht dies doch interessante Einblicke in die Arbeit von Musikern. Doch nicht nur die komödiantischen Aspekte wissen zu gefallen, es ist auch nicht allzu schwer, sich von der hier erzählten Liebesgeschichte einnehmen zu lassen, denn diese entwickelt sich angenehm langsam und realistisch und vermag in jeder Sekunde zu überzeugen. Daran haben natürlich auch Hugh Grant und Drew Barrymore großen Anteil. Letztere gibt sich gewohnt charmant-liebenswert, während Hugh Grant mal wieder sehr unverkrampft und locker wirkt - er kann solche Rollen wohl mittlerweile schon im Schlaf spielen . Und scheinbar auch singen! Ich war von der Qualität seiner Gesangseinlagen wirklich positiv überrascht. Einziger Kritikpunkt: Ich hatte gehofft, diesmal würde man uns das dämliche Klischee des Streits kurz vor Ende des Films ersparen, aber leider. Dieser ist dann noch dazu übertrieben heftig ausgefallen, mit einigen Aussagen von Alex, die ich ihm an Sophie's Stelle bestimmt nicht so schnell verziehen hätte - nettes, witziges Versöhnungslied hin oder her. Nichtsdestotrotz sind Versöhnung und Happy End dann wieder gelungen und sorgen für einen versöhnlichen Abschluss. 

Fazit: "Mitten ins Herz" ist nicht nur charmant und romantisch, sondern zudem sehr amüsant, und dadurch für Männlein und Weiblein gleichermaßen unterhaltsam. Einzige Bedingung: Um in den vollen Filmgenuss zu kommen, sollte man zumindest schon die 20 überschritten haben - denn nur dann kann man die zahlreichen witzigen Anspielungen auch wirklich verstehen. 

Wertung:      (8/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 15.04.2007

 

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Titelbild © 2007 Warner