Poseidon

 

USA 2006, 99 Min.

Regie: Wolfgang Petersen 

Eine Gruppe reicher und berühmter Leute (und solche, die es werden wollen) hat sich auf dem Luxusdampfer Poseidon eingefunden, um den anstehenden Jahreswechsel gebührend zu feiern. Doch Freude und Begeisterung schlagen schon bald in Angst und Panik um, als eine riesige Flutwelle auf die Poseidon trifft und das Luxusschiff kopfüber zu sinken beginnt. Während die meisten Passagiere auf Empfehlung des Captains im Festsaal bleiben und auf Rettung warten, beschließt eine kleine Gruppe rund um Glücksspieler Dylan Johns (Josh Lucas) zu versuchen, an die Oberfläche zu gelangen - ehe die Fenster dem großen Druck nachgeben und das Schiff überflutet wird...

Nach dem ersten Trailer dachte ich ja noch "Das riecht nach Titanic", tatsächlich hat "Poseidon" aber mehr mit "Deep Blue Sea" gemein als mit James Camerons grandiosem Schiffuntergangsdrama - nur dass es bei "Poseidon" keine Haie gibt. Tatsächlich gibt es eine Einstellung, die fast 1:1 aus dem Renny Harlin-Thriller übernommen wurde - inklusive dem wenig überraschenden Tod eines der Überlebenden. Apropos Überlebenden: Von den Figuren und/oder dem gegenseitigen Zwischenspiel sollte man sich nicht zu viel erwarten - da wurden wirklich nur die typischen Katastrophenfilmklischees durchgekaut, zerrüttetes Familienverhältnis inklusive. Auch wen es erwischen wird war mehr oder weniger klar, teilweise sogar in der Reihenfolge. Unterhaltsam bleibt der Film aber trotzdem, was er vor allem dem angenehm hohen Tempo und einigen gelungenen Einfällen und Szenen verdankt. Vor allem die Szene, als die Welle das Schiff erreicht, ist wirklich spektakulär, und weiß zu gefallen. Und durch das stetig steigende Wasser bleibt dem ganzen Film über die nötige Spannung erhalten. Die für einen nicht gerade anspruchsvollen Katastrophenfilm recht beachtliche Besetzung wirkt über weite Strecken des Films stark unterfordert, was insbesondere für Emily Rossum und den schon fast verschwendeten Richard Dreyfuss gilt. Vom Rest des Ensembles stechen noch insbesondere Josh Lucas und Kurt Russell positiv hervor, dem Rest gelingt es leider nicht, die Figuren über den Genredurchschnitt zu heben. Mein Urteil: Wem es nach anspruchsloser Katastrophenfilm-Standardkost gelüstet, kann für "Poseidon" ruhig ins Kino gehen. Der Rest sollte das Geld lieber für die besseren Filme des Sommers sparen.

Fazit: "Poseidon" ist ein sehr durchschnittlicher Katastrophenfilm nach dem üblichen Strickmuster, aber nichtsdestotrotz durchaus unterhaltsam. 

Wertung:    (5/10)  

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 2006 Warner Brothers