Red Eye
USA 2005, 85 Min.
Regie: Wes Craven
Lisa Reisert (Rachel McAdams) arbeitet als Rezeptionistin in einem großen Hotel in Miami. Ihre Vertretung, Cynthia, ist aufgrund einiger Sonderwünsche von Gästen sowie dem bevorstehenden Besuch des Staatssekretärs für innere Sicherheit völlig durch den Wind und freut sich schon, wenn Lisa endlich wieder in Miami ankommt. Doch der Flug hat Verspätung, und so muss Lisa auf dem Flughafen noch ein bisschen ausharren - und lernt dabei den charmanten Jackson Rippner (Cillian Murphy) kennen. Endlich an Bord des Flugzeugs staunt sie nicht schlecht, als dieser doch tatsächlich neben ihr sitzt. Zufall, oder gar Schicksal? Eher kalte Berechnung, denn Jack stellt sich als Terrorist heraus - und Lisa soll ihm dabei helfen, ein Attentat auf den Staatssekretär durchzuführen. Weigert sie sich, droht ihrem Vater (Brian Cox) der Tod...
Eigentlich wollte ich "Red Eye" ja gar nicht im Kino ansehen, da ich bereits einen maximal durchschnittlichen Thriller erwartet hatte, aber ein Freund (übrigens jener welcher, mit dem ich anno dazumal in "Panic Room" so viel Spaß hatte) wollte sich seinen freien Tag mit mir vertreiben und wir konnten uns unter den Nachmittagsvorstellungen auf keinen anderen Film einigen. Rückwirkend betrachtet freue ich mich darüber - nicht, weil der Film so gut wäre, sondern da der Film, ähnlich wie Panic Room, durchaus einigen (unfreiwilligen) Unterhaltungswert besaß (wenn er auch bei der freiwilligen Komik nicht mit dem Fincher-Thriller mithalten konnte - das musste einfach mal gesagt werden :p). Davon abgesehen hat sich meine Erwartung jedoch leider bestätigt. Der Film hat zu keiner Sekunde auch nur irgend einen Hauch von Spannung verströmt - er war zwar nie richtig langweilig, aber eben nie auch nur ansatzweise spannend, da eigentlich ab der 1. Minute klar ist, wie der Film ausgehen wird. Die Idee, das Flugzeug als primäres Setting zu verwenden, ist zwar nett, leider hatte ich jedoch selbst da das Gefühl, dass man mehr hätte draus machen können - vor allem auch, da der Film insgesamt ohnehin nur zu ca. einem Drittel der Laufzeit auf dem Flugzeug spielt. Davor widmet sich Wes Craven recht ausführlich der Vorstellung der Figuren - insbesondere natürlich Lisa - wobei ich mich nicht des Eindrucks erwehren konnte, dass dies eher den Zweck hat, die für einen Film nötige Laufzeit zu füllen, als dem Publikum die Figuren näher zu bringen. Und wenn die Maschine dann mal in Miami ankommt, geht's gleich recht zügig zum leider ebenfalls bis ins kleinste Detail vorhersehbaren und unspannenden Showdown, bei dem es wiederum doch einige Gelegenheiten zum heftigen Kopfschütteln hab (z.B. wenn Lisa dem guten Jack noch ein "Hey" zuruft, ehe sie ihm mit eine Vase über die Birne zieht - nur ein Beispiel für viele). Ja selbst das Ende, dass einem mit dem Holzhammer einprügelt, dass sich Lisa durch diese Erlebnisse als Mensch durchaus verändert hat, war unheimlich vorhersehbar, die entsprechende Szene wirkte derart klischeehaft, dass sie bei mir leider nicht die geringste Wirkung entfalten konnte. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen unterhaltsamen Kinonachmittag (wenn dies auch mehr meiner Begleitung als dem Film zu verdanken ist), und das untrügliche Gefühl, schon unzählige ähnliche und vor allem bessere Filme des Genres gesehen zu haben...
Fazit: Ein in allen Belangen maximal durchschnittlicher Film, der nichts neues bietet, und den man als Kenner des Genres, zumindest so ähnlich, schon unzählige Male (und zumeist deutlich besser) gesehen hat...
Wertung: (4/10)
Verfasser: cornholio
Titelbild © 2005 United International Pictures