The Girl Next Door

 

USA 2004, 109 Minuten

Regie: Luke Greenfield

Als er versucht, für das High School-Jahrbuch seine Erinnerungen aufzuschreiben, wird dem Schüler Matthew Kidman (Emile Hirsch) erst so richtig klar, was für ein verklemmter Spießer er eigentlich ist. Die Schule schmeißen und das Leben genießen? Undenkbar, gilt es doch, das Stipendium für hohen moralischen Anspruch zu erhalten. Doch als die ehemalige Pornodarstellerin Danielle (Elisha Cuthbert) im Haus nebenan einzieht, wird sein Leben völlig auf den Kopf gestellt...

"The Girl Next Door" war nicht ganz der Knüller, den ich mir nach einigen überaus positiven Reviews aus den USA erhofft hatte... was insbesondere deshalb enttäuschend ist, da die Ausgangssituation für den Film wohl eine der frischeren und originelleren Ideen für eine Teenie-Komödie war. Leider jedoch verlegt man sich bei diesem Film zu sehr auf die Bedienung vorpubertärer Männerphantasien und das Wiederkäuen unzähliger Klischees, vor allem was junge Männer in der Pubertät (und ihre Fixierung auf Sex) betrifft. Und dabei hat doch alles so vielversprechend begonnen - denn die ersten Minuten waren wirklich höchst amüsant. Das erste Zusammentreffen von Danielle und Matthew, wie sie ihn als Ausgleich für seine Fenster-Spechtelei zum Striptease "zwingt", der erste Kuss auf der Party, der eher ruhige Moment im Café... einfach herrlich. Generell gehören die gemeinsamen Szenen zwischen Elisha und Emile zu den großen Stärken des Films (von der unsäglich-peinlichen Motel-Szene einmal abgesehen). Die beiden haben eine herrliche Chemie und es macht wirklich Spaß zu sehen, wie dieser Ex-Pornostar den verklemmt-korrekten Schüchti etwas auflockert. Das Problem ist nur: Nach der angesprochenen schwachen Motel-Szene (durch die Matthew bei mir ordentlich Sympathiepunkte verloren hat) beschränken sich die gemeinsamen Szenen zwischen den beiden für lange Zeit auf ein absolutes Minimum, stattdessen rücken Nebenfiguren, insbesondere der Porno-Produzent Kelly, mehr und mehr in den Mittelpunkt des Films. Das Problem daran ist, dass keine der Nebenfiguren sonderlich interessant oder witzig ist - lediglich zwischen Matthew und Kelly ergeben sich einige amüsante Momente. Erst beim Abschlussball bessert sich dies wieder, und dann kann der Film sogar mit einer überraschenden Wendung aufwarten - ein Novum für eine romantische Komödie. Und da diese Wendung wirklich gelungen war und man Matthew diesen Erfolg gegen Kelly richtig gönnt, verzeihe ich auch gerne, dass dadurch einige Szenen zuvor (insbesondere Matthew's Weigerung, am "Projekt" teilzunehmen) nicht so recht Sinn ergeben wollen...

Fazit: Alles in allem ist "The Girl Next Door" eine nette, romantische Teenie-Komödie mit einigen erfrischenden Ideen, bei der jedoch ein paar weniger gelungene Gags sowie die übertriebene Bedienung von Männerphantasien und -Klischees den Gesamteindruck etwas trüben...

Wertung: (5/10)

 

Verfasser: cornholio

 

Zurück zur Übersicht

Zur Hauptseite

 

Titelbild © 2004 20th Century Fox