The Punisher

 

USA 2004, 124 Minuten

Regie: Jonathan Hensleigh

Bei einem verdeckten Einsatz will das FBI einen großen Waffenschieberring auffliegen lassen - doch etwas geht schief, und es kommt zu einer Schießerei, bei der der Sohn des Gangsterbosses Howard Saint (John Travolta) ums Leben kommt. Saint macht schon bald den Agenten ausfindig, der für den Einsatz verantwortlich war: Frank Castle (Thomas Jane). Der feiert gerade mit seiner Frau und seinem Sohn ein riesiges Familienfest auf einer Insel. Doch die Idylle währt nicht lange: Saint's Männer kommen auf die Insel, und metzeln Frank's gesamte Familie erbarmungslos nieder. Schwer verletzt, aber noch am Leben, schwört Frank Castle Rache...

Nach den überwiegend kritischen Meinungen, welche dieser Film (insbesondere in den USA) über sich ergehen lassen musste, stand ich dieser Comic-Verfilmung doch eher skeptisch gegenüber - und wurde eines besseren belehrt. "The Punisher" ist ein erfrischend altmodischer und schnörkellos inszenierter Actionfilm, der erstaunlich viel wert auf Charaktertiefe und wenig(er) wert auf hirnlose Action setzt. Angenehm auch, dass auf Matrix-Spielereien komplett verzichtet wurden - letztere kommen ja mittlerweile selbst schon in den billigsten Low Budget-Streifen vor und sind mittlerweile doch ein wenig abgenutzt. Stattdessen gibt es einfach brutale, harte und schonungslose Action. Doch auch abseits der Actionszenen fand ich die Inszenierung sehr gelungen - von der Atmosphäre her hatte "The Punisher" teilweise sogar etwas von einem Film Noir. Außerdem wird das Auge des geneigten Zuschauers immer wieder mit schönen Bildern und tollen Einstellungen (wie z.B. die Aufnahme von oben nach der Explosion der Autos) verwöhnt. Auch auf den Humor wurde trotz der durchaus ernsten Thematik nicht gänzlich vergessen. So besitzt der mit "La Donna E' Mobile" unterlegte Kampf zwischen dem Punisher und den Russen für mich jetzt schon Kultstatus. Doch es gibt auch Schattenseiten: So hat mich die Abschlachtung der Familie (ja selbst von Frau und Kind) viel zu kalt gelassen - schnörkellose Inszenierung in allen Ehren, aber hier hätte es doch die eine oder andere Portion Pathos sein dürfen. Eben daher war es teilweise auch schwer, die Motivation bzw. die Gefühle des Punishers nachzuvollziehen. Er wirkte zwar in keinem Moment richtig unsympathisch und auf rationaler Ebene war durchaus zu verstehen, warum er tut was er tut - doch so richtig emotional involviert fühlte ich mich nicht. Nichtsdestotrotz eine gelungene Mischung aus Rache-Thriller und Actionfilm, die vor allem für Fans des hart-schnörkellosen Actionkinos der 80er Jahre empfehlenswert ist.

Fazit: Angenehm altmodischer Actionfilm mit einen charismatischen Hauptdarsteller, der mit einigen schönen Bildern und Einstellungen aufwarten kann, und bei dem vor allem die wohltuend schnörkellose Inszenierung zu gefallen weiß. 

Wertung: (7/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 2004 Artisan Entertainment