Timeline

 

USA 2003, 116 Min.

Regie: Richard Donner

Ein Team von Archäologen rund um Professor Johnston (Billy Connolly) ist gerade bei einer Ausgrabung in Frankreich, als sie in der Nähe eines alten Tunnels eine Brille finden - die des Professors. Kurz darauf erfahren sie von einem Team von Wissenschaftlern auch schon das Unfassbare: Johnston ist mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist - und scheinbar in Gefangenschaft geraten. Gemeinsam mit einer Gruppe Marines sollen einige der Archäologen - darunter auch Johnston's Sohn Chris (Paul Walker) ebenfalls in der Zeit zurückreisen, um ihn zu retten...

"Timeline" ist einer dieser typischen Filme, die einen schon im Kino nicht interessiert haben, auch in der Videothek haben sie einen nie so recht angelacht, aber bei der TV-Premiere schaltet man halt mal rein und gibt dem Film eine Chance - trotz aller Skepsis. Manchmal sieht man dann einen besseren Film als man erwartet hatte, manchmal wird es sogar noch schlimmer - und manchmal erhält man auch genau das, was man erwartet hatte. "Timeline" fällt eindeutig in die letzte Kategorie: Die Trailer sahen bis auf wenige Aufnahmen sehr billig aus, auch die Besetzung (wenn auch längst mehr kein sonderlich zuverlässiger Indikator für die Qualität eines Films) war nicht sonderlich überragend, und generell fand ich die Idee hinter der Handlung eher dämlich. Und genau so, wie ich den Trailer empfunden hatte, war dann auch der Film: "Timeline" legt wenig bis gar keinen Wert auf eine halbwegs logische Handlung. Die Männer aus der Zukunft verändern die Vergangenheit wie und wo's nur geht, bringen andere Leute um, retten wiederum jene die eigentlich hätten sterben sollen etc., ohne auch nur einen Gedanken daran zu verlieren, wie sich dies auf die Zukunft aufwirken könnte. Immerhin könnte ja einer der Ermordeten ein Ururururururgroßvater jener Wissenschaftler sein, welche die Zeitmaschine überhaupt erst konzipiert und entwickelt haben. Doch solche logische Gedanken haben bei "Timeline" nichts verloren, stattdessen benutzt der Film das Zeitreisekonzept nur für eine reine Abenteuergeschichte: Ein Team von Archäologen, dass just in jener berühmten Schlacht landet, welche sie zuvor erforscht haben. Neben der arg seichten Handlung ist das Hauptproblem daran aber, dass es sich bei allen Figuren um reine Stereotypen handelt, mit denen man sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt identifizieren kann. Zudem merkt man den Film in fast jeder Minute das magere Budget an. Die Actionszenen wirken billig und vermögen einfach nicht zu packen (vor allem die Schwertkampfszenen sind eine einzige Enttäuschung), und zu allem Überfluss ist das ganze auch noch so spannend wie die Weltmeisterschaften im Curling. Timeline verfügt leider über keine einzige Szene die dafür sorgen würde dass man trotz aller Schwächen dankbar wäre, den Film gesehen zu haben. Er ist zwar nicht unbedingt ein abgrundtief schlechter Film, jedoch absolut überflüssig - gibt es doch selbst im Bereich der "Hirn abschalt" -Abenteuer-Unterhaltungsfilme zahlreiche und weitaus bessere Vertreter des Genres.

Fazit: "Timeline" eignet sich meines Erachtens nur als Notlösung für einen langweiligen TV-Abend an dem sonst absolut nichts läuft. In diesem Fall kann man ihn sich ruhig mal ansehen, ohne befürchten zu müssen bleibende Schäden davon zu tragen (wie das bei Boll-Filmen der Fall ist) - davon abgesehen würde ich den Film aber eher meiden...

Wertung:    (3/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 06.12.2006

 

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Titelbild © 2005 Sony Pictures