Underworld: Evolution
USA
2006, 106 Min.
Regie: Len Wiseman
Nachdem
sie Victor, den Obersten der Vampire, ermordet hat, befindet sich Selene (Kate
Beckinsale) gemeinsam mit dem Vampir-Werwolf-Mischling Michael (Scott Speedman)
auf der Flucht. Kurz darauf wird der Ur-Vampir Marcus (Tony Curran) erweckt.
Dieser wurde, genau wie sein Bruder William (Brian Steele), ein Werwolf, jahrhundertelang
in einem Sarg eingesperrt. Nun möchte er seinen Bruder aus dessen
Gefangenschaft befreien, um gemeinsam mit ihm Rache zu nehmen und die Menschheit
zu unterwerfen. Damit ihm dies gelingt, braucht er Selene's Blut - denn darin
befinden sich die Erinnerungen an den Standort von William's Sarg.
Underworld: Evolution schließt direkt an den Vorgänger
an und baut auch unmittelbar auf diesen auf. Etwas, womit ich ehrlich gesagt
nicht gerechnet hatte und wo ich ziemlich kalt erwischt wurde, denn dadurch,
dass es doch schon einige Jahre her ist dass ich "Underworld" gesehen
habe viel es mir vor allem zu Beginn, trotz einer kurzen Zusammenfassung der
Ereignisse des Vorgängers, etwas schwer dem Geschehen zu folgen. Nicht falsch
verstehen: Ich finde das ja grundsätzlich großartig und sehr positiv, und
werfe es dem Film nicht im geringsten vor - ich möchte lediglich allen die ihn
sich ansehen wollen empfehlen, zuerst nochmal einen Blick auf "Underworld"
zu werfen, damit es euch nicht so ergeht wie mir. Mit der Zeit erzählt der Film
aber ohnehin seine eigene Geschichte, und die Verwirrung der ersten Minuten ist
bald vergessen. Sonderlich spannend ist die Story allerdings leider nicht: Ein
verrücktes Monster möchte die Weltherrschaft übernehmen, und muss mit allen
Mitteln aufgehalten werden - es gab wahrlich schon originellere Plots, und auch
die Handlung des 1. Streifens war deutlich ausgeklügelter. Zudem ist die Story
stellenweise ungemein vorhersehbar, insbesondere was Michaels weiteres Schicksal
betrifft. Die Action konnte mich da schon eher überzeugen - und damit meine ich
jetzt nicht nur den erotischen Infight zwischen Selene und Michael .
Len Wiseman inszeniert die Action in gewohnt solider und überzeugender Manier,
mit starker Konzentration auf Coolness, jedoch ohne dabei den Realismus zu sehr
mit den Füßen zu treten. Vor allem der Showdown weiß dabei mit einigen
interessanten Einstellungen, Bildern und Einfällen zu gefallen (wie z.B. den
Rotorblättern des Hubschraubers). Auch optisch bleibt "Underworld:
Evolution" mit dem markanten Blauton dem unterkühlten farblichen Stil des
Vorgängers treu. Schade nur, dass man sich am Ende mit zwei eher schwachen
Szenen verabschiedet. Zuerst gibt’s einen eklatanten Filmfehler zu bestaunen,
als Selene plötzlich aus der Höhle hinaus direkt auf die Sonne blickt - und
das obwohl diese kurz davon erst aufgegangen ist und daher zwar am Horizont zu
sehen ist, aber keinesfalls so am Zenit steht wie man es in dieser Szene zeigt.
Und die Abschlussszene, mit dem Flug über das Wasser und dem Spruch, dass sie
nun zum ersten Mal mit Hoffnung in die Zukunft blickt, ist so eindeutig und
dreist aus "Terminator 2" geklaut, dass ich es beim besten Willen
nicht als Hommage durchgehen lassen kann.
Fazit: Aufgrund der sehr geradlinigen Handlung ohne Überraschungen zwar ein wenig schwächer als der Vorgänger, bietet "Underworld: Evolution" nichtsdestotrotz annehmbare B-Movie-Unterhaltung - wenn auch ohne Besonderheiten. Fans des 1. Teils werden aber mit dem Nachfolger bestimmt viel Freude haben.
Wertung:
(4/10)
Verfasser: cornholio
Veröffentlicht am 08.05.2007
Titelbild © 2006 Sony Pictures