Wächter der Nacht

(Nochnoy Dozor)

 

Russland 2004, 114 Min.

Regie: Timur Bekmambetov

Vor Tausenden von Jahren standen sich die Mächte des Lichts und der Finsternis gegenüber. Als dem Anführer des Heeres des Lichts klar wurde, dass die Kräfte gleichmäßig verteilt sind und die Schlacht in einem Gemetzel zu enden droht, wendete er sich an den Anführer der Finsternis, und die beiden schlossen einen Pakt. Seitdem streifen sogenannte Wächter der Nacht und des Tages durch die Welt und ahnden jene, die gegen eben diesen Pakt verstoßen - um zu gewährleisten dass das Gleichgewicht der Kräfte gewahrt bleibt. Doch einer uralten Prophezeiung nach scheint sich das Zeitalter des Gleichgewichts dem Ende zu nähern: Eine verfluchte Frau soll dieses einleiten - welches schließlich zu einer weiteren gigantischen Schlacht führen soll. Am Ende soll ein Auserwählter das Zünglein an der Waage sein: Seine Entscheidung - zum Licht oder zur Dunkelheit - wird über das weitere Schicksal der Menschen entscheiden.

Ein Film, der vom brechreiz initiierenden poster des Giga-Forums (wenn ihr nicht wisst wovon ich spreche, seid froh darüber!) in höchsten Tönen gelobt wurde, ist mir schon von vornherein suspekt. Auch die Kritik meines Kollegen Evildead war eher verhalten, und im Gegensatz zu vielen anderen hat mich der Trailer nicht sonderlich beeindruckt. Aber was muss ich da feststellen: "Wächter der Nacht" ist ein deutlich besserer Film als ich vermutet hätte. Natürlich hat der Film auch seine Schwächen:  So ist der Erzählstil teilweise etwas konfus und ohne richtigen Faden... vor allem zu Beginn weiß man nicht so recht, wo sich das ganze hinbewegt und was auf dem Spiel steht, was doch ein wenig auf die Spannung drückt. Später wird er dann etwas vorhersehbar - so war mir z.B. die Tatsache, wer die junge Frau denn nun verflucht hat, von vornherein klar. Und der dauerbesoffene Held taugt wohl kaum als Sympathieträger. Doch zumindest beim ersten Teil dieser Trilogie triumphiert für mich ganz klar die Seite des Lichts - zwar nicht im Film, aber zumindest in der Filmbewertung . So war der Einstieg allein schon genial - und hat zudem perfekt zum gelungen düsteren Ende des Films gepasst. Die hier vorgestellte Mythologie bzw. das Konzept gefällt mir sehr gut, mit den beiden Seiten, ihren Wächtern, den Abkommen, aber auch dem Zwielicht, den Wirbeln und ähnlichen Spielereien, die zumindest ich als innovativ empfand. Auch das mit dem Spiegel und dem Vampir habe ich noch nicht so gut umgesetzt gesehen. Die Effekte waren größtenteils wirklich 1a, und vor allem gegen Ende hin stieg die Spannung merklich an. Besonders gut gefallen hat mir auch das angenehm düstere Ende - wie auch das gesamte Komplott der "dunklen Seite" generell, dessen Reich- und Tragweite erst am Ende so richtig offenbar wurde.

Fazit:  Zwar ist "Wächter der Nacht" aufgrund des ungewohnten Erzählstils sicher gewöhnungsbedürftig, schafft man es jedoch, in den Film einzutauchen, wird man in eine angenehm düstere Geschichte gezogen, die zudem mit einigen innovativen Elementen gespickt wurde. Mir hat dieser Einstieg in die "Wächter"-Trilogie jedenfalls sehr gut gefallen, und ich bin schon gespannt, wie es im Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis weitergehen wird...

Wertung:    (7/10)  

 

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am 06.12.2006

 

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Titelbild © 2005 20th Century Fox