Im Kreuzfeuer

(Accusations)

 

Veröffentlichung: 1996 (1994), 282 Seiten

Autor: Lois Tilton

Verlag: Goldmann

J.D.Ortega, Ivanova's ehemaliger Fluglehrer, kommt auf die Station, und möchte sich mit ihr treffen. Er scheint in Schwierigkeiten zu stecken, und Ivanova staunt nicht schlecht, als sie herausfindet, dass nach ihm gefahndet wird: Er soll ein Terrorist der "Freier Mars"-Bewegung (Anm.: In der Serie wurde diese als "Freiheit für den Mars" bezeichnet) sein! Leider erscheint Ortega nicht zur geplanten Verabredung, und so hat Ivanova keine Gelegenheit, ihn nach den Hintergründen der Fahndung bzw. nach dem Grund seines Besuches auf Babylon 5 zu fragen. Ivanova informiert Garibaldi, und schon bald wird klar, warum sich Ortega nicht wie vereinbart mit Ivanova getroffen hat: Man findet seine Leiche in einem Schrank! Nur kurz darauf treffen Sonderermittler der Erdregierung auf Babylon 5 ein, und reißen die Ermittlungen an sich. Als diese jedoch Ivanova verdächtigen, und diese deshalb vorerst vom Dienst suspendiert wird, und sich eine weitere Leiche findet, beschließt Garibaldi, die Anweisungen zu ignorieren, und die Ermittlungen auf eigene Faust fortzusetzen...

Nun, im direkten Vergleich zum 1. B5-Roman ist "Im Kreuzfeuer" sicher eine deutliche Steigerung.... was jedoch auch nichts daran ändert, dass das Ergebnis ein wenig enttäuschend ist.

Das Hauptproblem des Romans ist das Gleiche wie beim Vorgänger: "Im Kreuzfeuer" liest sich wie eine B5-Episode ohne jegliche Bedeutung für den eigentlichen story-arc. Man erfährt keine Hintergründe über die aus der Serie bekannte Handlung, nichts über die Charaktere... also genau die Dinge, die man sich von einem Roman zur Serie eigentlich erhoffen würde. 

Allerdings, wie schon erwähnt, ist "Im Kreuzfeuer" trotz dieses Mankos ein deutlich besserer Roman geworden, als das Erstlingswerk. Die Charaktere verhalten sich so, wie man sie aus der Serie kennt, die Geschichte ist durchaus spannend, uva. der Schreibstil gleicht im Vergleich zum Vorgänger einer Offenbarung. Dennoch gibt es noch einen großen weiteren Kritikpunkt, was diesen Roman betrifft: Die Auflösung des Komplotts ist nämlich derart unspektakulär... die ganze Zeit fragt man sich, was es damit auf sich hat, ob es ev. etwas mit den Schatten etc. zu tun hat, und dann geht es gerade mal darum, (Vorsicht, Spoiler!), dass ein neues Element entdeckt wurde, welches die Waffenproduktion revolutionieren würde, und ein Waffenproduzent will verhindern, dass genaueres darüber ans Licht kommt (Spoiler Ende). Was für eine unwichtige, unoriginelle und uninteressante 08/15-Verschwörung. Das ist man von B5 nun wirklich nicht gewohnt...

Fazit: "Im Kreuzfeuer" ist ein recht nettes Buch, dass gute, kurzweilige, aber leider auch sehr oberflächliche Unterhaltung bietet. Und da auf keine wichtigen Ereignisse eingegangen wird, versäumt man als B5-Fan eigentlich nichts, wenn man auf die Lektüre dieses Romans verzichtet...

Wertung: (5/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 1996 Goldmann