Tödliche Gedanken
(Voices)
Veröffentlichung:
1996 (1994), 285 Seiten
Autor: John Vornholt
Verlag: Goldmann
Bester
und sein neuer Assistent in spe, Harriman Gray (aus der Folge „Die
Untersuchung“), sind gerade auf dem
Weg zu einem Hotel auf dem Mars, als dieses in die Luft fliegt. Dort hätte
eigentlich eine Tagung der Telepathen stattfinden sollen, doch schon bald hat
man den perfekten Ersatzort gefunden: Babylon 5! Man braucht wohl nicht extra
erwähnen, dass Ivanova, Garibaldi, aber auch Sheridan, darüber nicht gerade
sehr glücklich sind. Trotz der rigorosen Sicherheitsvorkehrungen passiert dann
schließlich auch ein Unglück: Mitten in einer Besprechung explodiert eine
Bombe... und Talia ist die Hauptverdächtige!! Mit Hilfe von Kosh kann sie zwar
fliehen, doch liegt es an Garibaldi und Gray (der sich mittlerweile von Bester
losgesagt hat), ihre Unschuld zu beweisen, und die wahren Schuldigen ausfindig
zu machen.
„Tödliche Gedanken“ war der allererste B5-Roman, der
erschienen ist... und es ist eigentlich ein Wunder, dass es noch weitere gegeben
hat, denn sonderlich gelungen ist dieser Einstieg des B5-Universums in die Welt
des Romans nicht gerade. Dadurch, dass er verhältnismäßig kurz ist, kommt
zwar Gott sei Dank keine Langeweile auf, aber dennoch erscheint einem der Roman
irgendwie überflüssig. Man erfährt weder etwas neues bezüglich der Handlung
von B5, noch über die Charaktere. Mit Gray und Deuce wurden zwar zwei durchaus
interessante Gastfiguren aus der Serie wieder aufgegriffen, doch leider nutzt
man diese Chance nicht, um uns diese beiden Charaktere näher zu bringen. Man
erfährt keine neuen interessanten Dinge über sie, lernt keine neuen Facetten
ihrer Persönlichkeit kennen, es werden nur die Eindrücke, die man von ihnen in
der Serie gewonnen hat, bestätigt.
Auch die Haupthandlung wirkt irgendwie fehl am Platz; sie
vermag sich einfach nicht so recht ins bekannte Universum einzufügen und
richtige B5-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Das Ganze ist dann leider noch dazu
nicht sonderlich spannend, und was als Humor gedacht ist, zündet leider auch
nicht immer. Hinzu kommt noch ein teilweise sehr unausgereift wirkender
Schreibstil, der allerdings natürlich auch die Schuld des Übersetzers, und
nicht des eigentlichen Autors, sein könnte.
Fazit: „Tödliche Gedanken“ wirkt wie eine recht unterdurchschnittliche B5-Episode, ohne jeglichen Zusammenhang mit dem Arc, und ohne neue, interessante Erkenntnisse über die Figuren. Auch ist die Handlung nicht sonderlich spannend erzählt (so kann sich wohl jeder nach den ersten 100 Seiten denken, wer das Attentat verübt hat), ja selbst die humoristischen Einlagen wirken öfter eher plump und fehl am Platz, als das sie überzeugen könnten. Alles in allem ein ziemlich überflüssiges Buch, dass man als B5-Fan zwar einmal lesen KANN, aber sicher nicht muss...
Wertung: (3/10)
Verfasser: cornholio
Cover © 1996 Goldmann