Das Grauen

(Split Second)

 

Veröffentlichung: 2001, 400 Seiten

Autorin: Alex Kava

Verlag: MIRA Books

Anmerkung: Obwohl dieser Roman im deutschsprachigen Raum bereits veröffentlicht wurde, bezieht sich dieses Review auf die englische Originalausgabe.

Albert Stucky, jener Serienkiller, der mit der FBI-Agentin Maggie O’Dell ein gefährliches und sadistisches Katz und Maus-Spiel ausgetragen hat, ist während des Transports zu einem anderen Gefängnis entkommen. Doch anstatt sie mit der Suche nach ihrer Nemesis zu beauftragen, wurde O'Dell vorläufig beurlaubt. Auf diese Weise hofft ihr Boss, sie vor Stucky’s Einfluss schützen zu können. Doch schon bald wird klar, dass dies ein unmögliches Unterfangen ist, beginnt doch Stucky wahllos jene Frauen zu ermorden, mit denen O’Dell - und sei es noch so flüchtig - in Kontakt kommt. Gemeinsam mit ihrem neuen Partner R.J. Tully setzt sie daraufhin alles daran, den gefährlichen Serienkiller ein für alle Mal zur Strecke zu bringen...

Hatte „Das Böse“ noch starke Krimiaspekte, ist „Split Second“ ein reiner Thriller - und im Vergleich zum Vorgänger leider trotz der interessanten Ausgangssituation deutlich schwächer. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass „Split Second“ nicht sonderlich spannend geraten ist. Dass O’Dell oder auch Nick Morelli nichts passiert, ist sonnenklar, ebenso, dass Tessa gerade noch so rechtzeitig gerettet werden kann - immerhin würde die Autorin doch nicht mehrere Seiten dafür verwenden, ihr Innenleben näher zu beleuchten, wenn sie nicht a) eins von Stucky’s Opfern werden würde aber b) dennoch noch gerettet werden kann. Und so entwickelt sich leider die ganze Handlung sehr vorhersehbar - insbesondere der „Gag“ am Ende war sehr durchschaubar und ging daher völlig in die Hose. Auch den ganzen Plot rund um Stucky’s früheren Komplizen konnte ich (viel zu) früh durchschauen. Gelungen waren jedoch, wie bereits beim Vorgänger, die Einblicke in die Figuren. Auch diesmal wechselt Kava häufig die Erzählperspektive und lässt uns auch einige kurze Kapitel lang in die Haut von Albert Stucky schlüpfen. Am interessantesten sind aber natürlich die Einblicke in O’Dells Persönlichkeit und wie sie verzweifelt versucht, sich nicht auf Stucky’s Niveau ziehen zu lassen. Davon abgesehen hatte „Split Second“ aber leider nicht viel zu bieten - was angesichts des großartigen Vorgängers schon eine schwere Enttäuschung ist.

Fazit: Leider fand ich „Split Second“ sehr vorhersehbar und auch dementsprechend wenig spannend. Generell war die Mörderhatz im Vorgänger deutlich gelungener, da der kriminalistische Aspekt stärker betont wurde. Überzeugen können lediglich einige atmosphärisch gelungene Einzelszenen und die wieder mal sehr gute Charakterisierung.

Wertung:  (4/10)

Verfasser: cornholio

Veröffentlicht am: 11.09.2006

 

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