Der Asteroidenkrieg

(The Asteroid Wars: The Precipipe)

 

Veröffentlichung: 2003 (2001), 457 Seiten

Autor: Ben Bova

Verlag: Heyne

Nachdem Dan Randolph die Zerstörung mehrerer Städte der Erde mit ansehen musste und bei der Katastrophe auch seine Frau verliert, beschließt er, den Rest seines Lebens nur mehr einem Ziel zu widmen: Der Erde zu helfen. Den Schlüssel dafür sieht er im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, der reich an Rohstoffen ist und somit der rücksichtslosen Ausbeutung der Ressourcen der Erde ein Ende bereiten könnte. Schon bald erfährt der Industrielle Humphries von seinen Plänen, und schleust die Spionin Pancho bei ihm als Piloten ein. Doch diese wird schon bald von Randolphs Charme und Tatendrang angesteckt und läuft zu ihm über. Gemeinsam versuchen die beiden nun, Humphries auszutricksen und die Ressourcen des Asteroidengürtels der Mars-Kolonie und den Menschen auf der Erde zur Verfügung zu stellen... 

Auch bei seiner Reihe um den Asteroidenkrieg folgt Ben Bova wieder dem bereits aus seinen "Planeten"-Romanen bekannten Ansatz, sogenannte "Hard-SF" mit Soap-Elementen zu kombinieren. Eine recht eigenwillige Mischung, die auch hier für mich wieder einmal nicht so recht geklappt hat. Es zeigt sich das übliche Bild: Wann immer Bova sich auf die Erforschung des Weltalls (seien es nun Planeten wie der Mars oder die Asteroiden) konzentriert, versteht es sein Roman, den Leser wirklich zu faszinieren und in seinen Bann zu ziehen. Doch kaum kümmert er sich um all seine Intrigen, wirkt das ganze wie "Dallas in Space". Der Name "Dallas" ist übrigens nicht zufällig gewählt, wirkt doch Humphries wie eine recht unoriginelle Kopie von J.R. Jedenfalls nehmen beim Asteroidenkrieg die ganzen Vorbereitungen auf die Mission, die Intrigen und Verschwörungen den Großteil des Romans ein - Gott sei Dank hat sich Bova jedoch seit seinen ersten Romanen deutlich gesteigert, und so kann ich mich mit diesem Teil des Romans zwar immer noch nicht so ganz anfreunden, er wirkt aber längst nicht so langweilig, klischeehaft und uninteressant wie z.B. in "Mars". Tatsächlich ist es teilweise sogar richtig spannend und interessant zu lesen, wie Randolph und Humphries versuchen, sich gegenseitig auszutricksen. Hier kommt es dem Roman auch zu gute, dass er mehr wert auf (Industrie)-Spionage, die Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Zukunft etc. legt, als auf Beziehungsgeschichten. Das macht den Soap-Anteil gleich deutlich erträglicher. Nichtsdestotrotz fragt man sich auch nach diesem Roman wieder unwillkürlich, was für interessante und faszinierende Romane Ben Bova nur schreiben könnte, wenn er sich endlich mal rein auf den "wissenschaftlichen" Teil konzentrieren und die Soap-Elemente links liegen lassen würde...

Fazit: "Der Asteroidenkrieg" ist ein typischer Bova... mit all den damit einhergehenden Stärken und Schwächen.

Wertung:    (5/10)

 

Verfasser: cornholio

 

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