A Time to Die

 

Veröffentlichung: 2004, 296 Seiten

Autor: John Vornholt

Verlag: Pocket Books

Wesley beschließt, trotz der Bestimmungen der Reisenden, nur zu beobachten und nicht einzugreifen, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Picard bzw. der Enterprise zu helfen. Es gelingt ihm schließlich, die für Picard’s Betreuung zuständige Counsellor Chabot davon zu überzeugen, dass der Captain über die Vorfälle im Rashanar-Schlachtfeld die Wahrheit gesagt hat. Daraufhin setzt sie gemeinsam mit Admiral Necheyev alle Hebel in Bewegung, um es Picard zu ermöglichen, seinen Ruf wieder herzustellen. Picard darf auf die Enterprise, wenn auch nur als Besucher, zurückkehren, und kurz darauf bricht das Schiff unter dem Kommando vom befehlshabenden Captain wieder in den Rashanar-Sektor auf, um sich in einer geheimen Operation der im Schlachtfeld lauernden Bedrohung zu stellen. Doch bei der Mission verläuft nicht alles so wie erwartet, und am Ende ist die Crew der Enterprise auf die Hilfe vom Noch-Reisenden Wesley angewiesen, um sich zu retten und der mysteriösen Bedrohung Einhalt zu gebieten... 

Wurde Wesley im 1. Teil noch erstaunlich spärlich eingesetzt, nimmt er in diesem Teil leider so etwas wie die Hauptrolle ein. Zwar hat  er auch diesmal wieder ein paar gute Szenen, dennoch ist die Handlung etwas zu sehr auf ihn fixiert, und damit beginnt er leider mit der Zeit wieder ein wenig zu nerven - insbesondere natürlich, da am Ende erst recht wieder er alle retten darf. Überhaupt ist die Handlung leider nicht einmal ansatzweise so einfallsreich, interessant und packend wie im Vorgänger. Es gibt einige Wendungen und Ereignisse, die unheimlich überflüssig erscheinen und wie Lückenfüller wirken, damit der gute Vornholt auch wirklich die nahezu 300 Seiten voll bekommt. Eben durch diese ganzen teilweise unnötig wirkenden Teile der Handlung schleicht sich immer wieder mal Langeweile ein. Ebenfalls dafür verantwortlich sind wohl die unzähligen vorhersehbaren, da klischeehaften, Wendungen (z.B. rund um Chabot). Wenn man schon genau weiß, wo sich die Handlung hinbewegt, und noch dazu der Weg dorthin nicht gerade spannend erzählt wird, wird es einfach mit der Zeit doch ziemlich fade. 

Den größten Fehler macht Vornholt aber dann am Ende. Mal abgesehen davon, dass dieses angesichts einiger überflüssiger Entwicklungen und Nebenhandlungen und eines teilweise doch eher gemächlicheren Erzählstils unnötig gehetzt erscheint, konfrontiert uns Vornholt mit einem Ende, dass angesichts der in den knapp 600 Seiten zuvor geschilderten Begebenheiten überhaupt keinen Sinn ergibt. (Achtung, Spoiler!) So heißt es die ganze Zeit, die Reisenden dürften nur beobachten und keinesfalls eingreifen. Tatsächlich verliert ja am Ende Wesley sogar seine Kräfte. Dennoch erscheint auf der vorletzten Seite des Romans plötzlich der Reisende und teilt Wesley mit, dass er nun die letzte Prüfung bestanden hätte. Häh? Bitte wie? Bitte was? (Spoiler Ende) Und da sich der gute Vornholt auch nicht dazu herablässt, diese glückliche Fügung des Schicksals genauer zu erklären, wirkt das ganze schon ein wenig billig, einfallslos, konstruiert und unpassend. 

Fazit: Nach dem gelungenen Start hat sich Vornholt mit „A Time to Die“ leider wieder auf das für ihn übliche Niveau begeben: actionorientierte und höchst oberflächliche Handlung mit klischeehaften Wendungen, die leider nur recht einfalls- und belanglose Unterhaltung bietet. Schade drum!

Wertung:    (3/10)

Verfasser: cornholio

 

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