A Time to Kill

 

Veröffentlichung: 2004, 338 Seiten

Autor: David Mack

Verlag: Pocket Books

Die Enterprise wird zum Planeten Tewza berufen. Die dortige Regierung unter der Führung von Premierminister Kinchawn leidet offenbar unter einer Art Größenwahn und will sich vom klingonischen Imperium lossagen. Captain Picard soll zwischen den Parteien vermitteln. Doch während der Verhandlungen kommt es zur Katastrophe: Eine mächtige Artillerie-Waffe mit einer Zerstörungskraft unvergleichlichen Ausmaßes vernichtet alle 16 klingonischen Schiffe im Orbit, der Enterprise gelingt es in letzter Sekunde, zu entkommen. Das prekäre Geheimnis hinter den Waffen, dass nur in höchsten Kreisen der Föderation bekannt ist: Während des Dominion-Krieges wurden diese Waffen auf dem Planeten von der Föderation selbst installiert, um die Flotte des Dominion quasi als letztes Ass im Ärmel in einen Hinterhalt zu locken und zu zerstören. Das Problem daran: Tezwa liegt sehr nahe am klingonischen Sektor, wodurch die Platzierung der Waffen auf dem Planeten gegen den Kithomer-Vertrag verstößt. Kommt die wahre Herkunft der Waffen ans Tageslicht, droht ein neuer Krieg zwischen der Föderation und dem klingonischen Imperium. Captain Picard erhält nun die unmöglich erscheinende Aufgabe, sowohl die Artillerie auszuschalten, als auch die klingonische Flotte daran zu hindern, Tezwa anzugreifen... und das innerhalb von 4 Stunden. Um sein Ziel zu erreichen, vertraut Picard nicht nur auf die Fähigkeiten seiner Offiziere, als er sie in verdeckten Operationen auf den Planeten entsendet, sondern er braucht auch die Hilfe von Worf, seinem ehemaligen Sicherheitschef, der nun als Botschafter der Föderation auf Qo’nos tätig ist. Doch um seinem ehemaligen Captain zu helfen, muss Worf seinen Clan und Kanzler Martok verraten...

Diesmal werde ich nicht viele Worte verlieren müssen, um meine Meinung zum Buch niederzuschreiben, denn bei „A Time to Kill“ handelt es sich um einen tollen Roman, an dem es kaum etwas zu kritisieren gibt. Das Buch ist eigentlich von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich spannend, wobei der absolute Höhepunkt sicher die Seiten von der Übermittlung des Auftrags an Picard bis zum Eintreffen der Flotte der Klingonen im Sektor ist. Das sind immerhin fast 200 (!!) Seiten Hochspannung, während derer es einem wahrlich schwer fällt, den Roman zur Seite zu legen. Doch der Roman ist nicht nur ungeheuer spannend, sondern durchaus einfallsreich. Außerdem bietet er trotz der schnellen und actionreichen Handlung durchaus auch ein wenig Tiefgang. Zwar bleibt der Roman alles in allem eher oberflächlich... so lang jedoch die Handlung so packend und flott erzählt wird wie hier, ist das nicht weiter tragisch...

Die angesprochene geringfügige Kritik bezieht sich auf kleinere logische Ungereimtheiten, die sich auf die Situation an sich bzw. auch direkt der Mission auf Tezwa beziehen. So erscheint es schon ein wenig seltsam, dass die Föderation die Kanonen gerade auf Tezwa installiert, und nicht auf der Erde (wo diese beim Angriff der Breen durchaus hilfreich hätten sein können). Ebenfalls nicht ganz schlüssig erscheint, dass die Sternenflotte zwar solche mächtige Waffen besitzt, aber ihre Schiffe weiterhin mit vergleichsweise antiquierten Phaserkanonen und Photonentorpedos herumfliegen lässt, und nach dem Ende des Dominion-Krieges nicht auf die Idee kommt, die Waffen von Tezwa wieder zu entfernen. Weitere Ungereimtheiten betreffen die Mission an sich: Warum klettern LaForge und sein Team auf den Berg, anstatt Antigrav-Stiefel zu benutzen, mit denen bereits 100 Jahre zuvor Spitzohr Spock Captain Kirk vor einem tödlichen Ausgang seiner Kletterpartie auf dem El Capitan in Yosemite gerettet hat? Warum werden dem Team nicht mehrere Transponder auf den Weg gegeben, um sie auch noch erfassen und heraufbeamen zu können, selbst wenn die Kommunikatoren zerstört werden? Warum lässt sich Picard überhaupt so viel Zeit, um seine Leute zurückzuholen? Fragen über Fragen, über die der geneigte Trek-Fan jedoch wohlwollend hinwegsehen sollte - beraubt er sich doch sonst nur selbst eines außergewöhnlichen Lesevergnügens...

Fazit: Trotz kleinerer Kritikpunkte ist “A Time to Kill” ohne jeden Zweifel das bisher beste Buch der Reihe und meines Erachtens für alle Fans der TNG-Crew ein absoluter Pflichttermin…

Wertung:  (9/10)

Verfasser: cornholio

 

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