A Time to Heal

 

Veröffentlichung: 2004, 341 Seiten

Autor: David Mack

Verlag: Pocket Books

Ein paar Wochen sind seit den Ereignissen aus “A Time to Kill” vergangen, und die Föderation versucht verzweifelt, die Situation auf Tezwa unter Kontrolle zu halten. Doch immer wieder verübt die Gruppe rund um dem ehemaligen Premierminister Kinchawn Terroranschläge, welche sowohl unter der Zivilbevölkerung als auch bei den Sicherheitsteams der Enterprise Opfer fordern. Außerdem wird Commander Riker nach seinem Einsatz immer noch vermisst - man nimmt an, dass er von Kinchawn’s Truppen gefangen genommen wurde. Es gelingt schließlich einem Kommandotrupp der Enterprise, Kinchawn’s Stellvertreter Minza ausfindig zu machen und gefangen zu nehmen. Von ihm erhofft sich Troi, den Aufenthaltsort von Commander Riker zu erfahren - doch die Verhörregeln der Föderation sind streng, und Minza erweist sich als erstaunlich widerstandsfähig. Trotzdem versucht Troi mit Hilfe von anderen zu tun was sie kann... ist doch Minza vermutlich ihre einzige Chance, ihren Imzadi zurück zu bekommen. Währenddessen machen Captain Picard, Commander Data und Geordi eine erschreckende Entdeckung, was die Herkunft der mächtigen tezwanischen Artillerie betrifft...

Insbesondere wenn man sich die Klasse des Vorgängers in Erinnerung ruft, ist „A time to Heal“ schon eine ziemliche Enttäuschung. Das liegt unter anderem daran, dass der aktuelle Bezug zum Irak-Krieg einfach etwas ZU aufdringlich ausgefallen ist. Die ständigen hinterhältigen Terrorangriffe, die Angst unter der Bevölkerung, der Versuch des Aufbaus einer „tezwanischen“ Sicherheitstruppe etc. Grundsätzlich gefällt mir ja die Message des Romans sehr gut (wobei diese eigentlich erst gegen Ende des Buchs so richtig klar wird, und man  vor allem zu Beginn nicht so recht weiß, ob der Autor eine Pro- oder Anti-Irak-Krieg-Haltung einnimmt), aber ganz so mit dem Zaunpfahl einprügeln hätte sie David Mack seinen Lesern dann auch wieder nicht müssen. Davon einmal abgesehen ergibt sich das Problem, dass der hohe Spannungsgrad des Vorgängers nicht im Geringsten erreicht wird. Im Gegenteil, vor allem die ersten 200 Seiten ziehen sich teilweise doch recht stark, so dass sich der eine oder andere Anflug von Langeweile einschleicht. Dies dürfte wohl zu einem Großteil daran liegen, dass der Roman seine Spannung und Dramatik vornehmlich aus der Unsicherheit rund um Riker bezieht, der ST-Fan natürlich aber schon längst weiß, dass ihm nichts passieren wird. Dadurch kann man sowohl Deanna’s Unsicherheit als auch ihre Frustration und ihren Zorn gegenüber Minza einfach nicht so recht nachvollziehen...

Natürlich gibt es aber auch gelungene Elemente. Insbesondere die Verschwörung um die Waffen auf Tezwa weiß zu gefallen. Da man die Ermittlungen der Enterprise-Crew recht ausführlich miterlebt, kann man später auch ihre Enttäuschung und Frustration sehr gut nachfühlen, als sie den Befehl erhalten, die wahren Hintergründe des Konflikts zu vertuschen. Die Reaktionen der Besatzungsmitglieder auf diesen Befehl ist ebenfalls sehr gut gelungen, und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss, der den Roman nachträglich besser erscheinen lässt, als er eigentlich war... ist man doch, sofern man mit der Aussage des Romans übereinstimmt, geneigt, die vorangegangenen teilweise doch recht zähen 200 Seiten zu verzeihen. Mit etwas Abstand lässt dieser Eindruck jedoch wieder nach, und man sieht diesen Roman wieder als das an was er ist: Nur durchschnittlich unterhaltsam, und absolut kein Vergleich zum grandiosen Vorgänger...

Fazit: Ein Roman muss ja nicht unbedingt so actionreich sein wie der Vorgänger, um den Zuschauer mitreißen zu können, doch die Handlung aus „A Time to Heal“ ist einfach ein bisschen zu ausgedehnt, in der Message zu aufdringlich und insgesamt einfach zu wenig interessant, um zu begeistern...

Wertung:  (4/10)

Verfasser: cornholio

 

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