A Time for War, A Time for Peace

 

Veröffentlichung: 2004, 336 Seiten

Autor: Keith R.A. Candido

Verlag: Pocket Books

Nach dem Rücktritt von Präsident Zife ist die Föderation in Aufruhr. Lediglich 2 Kandidaten treten an, um seinen Platz einzunehmen, nämlich Gouverneurin Nanietta Bacco sowie Sonderbotschafter Arafel Pagro. Während erstere einige Erfolge in schweren diplomatischen Verhandlungen vorweisen kann und einen eher gemäßigten Standpunkt vertritt, gilt Pagro als Hardliner, dessen Wahl aufgrund seiner aggressiven Haltungen sowie einiger höchst unvorsichtiger Wortspenden in Richtung Klingonen gut und gerne einen militärischen Konflikt auslösen könnte. Da kommt es gerade recht, dass der seit dem Dominion-Krieg hoch angesehene Admiral Ross sich dazu entschließt, Bacco’s Kandidatur zu unterstützen. Doch wird dies genügen, um gegen Pagro’s auf (zu) einfacher Logik und Vorurteilen basierende Wahlkampagne zu bestehen? Die Lage spitzt sich zu, als beide Lager die wahren Hintergründe über Zife’s Rücktritt erfahren - eine öffentliche Bekanntmachung droht die Föderation endgültig in einen Krieg mit den Klingonen zu stürzen. Angesichts dieser angespannten Situation, ist es nicht gerade hilfreich, dass die Botschaft der Föderation von Qo’nos von fanatischen Klingonen besetzt wird. Sie fordern den Rücktritt von Kanzler Martok und dass das klingonische Reich gegen die Föderation in den Krieg zieht. Während Botschafter Worf auf sich allein gestellt versucht, die Botschaft aus der Hand der Terroristen zu befreien, sieht sich die Crew der Enterprise einer rigorosen Inspektion gegenüber...

Bereits seit dem ersten Roman der "A time to"-Reihe wird uns auf der letzten Seite ein schockierender Abschluss versprochen, der das ST-Universum in seinen Grundfesten erschüttern soll. Nun gut, dass jedem Klappentext ein gewisses Maß an Übertreibung angeboren ist und entsprechende Äußerungen daher mit Vorsicht zu genießen sind, ist nun wahrlich nichts neues - aber einen derart übertriebenen und irreführenden Werbetext habe ich selten erlebt. Tatsache ist, „A Time for War, A Time for Peace“ ist von einer erschütterndem Abschluss so viele Lichtjahre entfernt, dass man sich ernsthaft fragen muss, wer nur die Idee hatte, mit einem derartigen Aufhänger für den letzten Roman der Reihe zu werben. Es GIBT ja nicht mal eine Offenbarung oder Wendung, von erschütternd mal ganz abgesehen - das entsprechende Pulver hat die Reihe wohl schon in den Teilen 1, 7 und 8 verschossen. Warum dennoch solche Erwartungen geschürt werden, ist mir ein Rätsel, ist doch damit eine Enttäuschung bei den Lesern praktisch vorprogrammiert - wobei man feststellen muss, dass es nicht mal solch hohe Erwartungen benötigt, um von diesem Roman enttäuscht zu werden, denn leider ist der Abschluss der Reihe auch von diesen nicht erfüllten Versprechungen einmal abgesehen eher dürftig. Vor allem die Story lässt sehr zu wünschen übrig, ist diese doch alles andere als interessant. Die Mehrzahl der Seiten wird dafür benutzt, die Präsidentschaftswahlen der Föderation zu beschreiben, und just dieser Handlungsstrang ist zugleich auch der Langweiligste. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich bin absolut nicht der Ansicht, dass eine politische Geschichte notwendigerweise uninteressant sein muss - doch hier ist sie es leider. Candido gelingt es nicht, den Wahlkampf auf packende und interessante Art und Weise zu beschreiben, und so gelingt es diesem Teil der Handlung einfach nicht, das Interesse des Lesers zu wecken. Die Handlung rund um Worf weiß zwar schon etwas besser zu gefallen, wirkt aber vor allem zu Beginn wie eine unoriginelle "Stirb langsam"-Kopie. Auch bei der Story rund um Kahless wurde meines Erachtens einiges an Potential verschwendet. Bleibt noch die Handlung rund um die Inspektion der Enterprise, und diese ist sogar wirklich interessant und weiß zu gefallen... verkommt aber leider zu einer simplen Randnotiz. Ständig jammern verschiedenste Crewmitglieder über die strenge Inspektion, doch irgendwie fällt es einem als Leser schwer, dass nachzuvollziehen - da man einfach viel zu wenig davon mitbekommt. Womit selbst dieser eh schon gelungenste Teil der Handlung noch deutlich hinter dem vorhandenen Potential zurückbleibt. Was bleibt, ist ein höchst dürftiger Lückenfüller zwischen der Roman-Reihe und "Nemesis", und die Frage, warum diese 9-teilige Reihe überhaupt geschrieben wurde, wenn alle am Ende im Prinzip genau dort stehen, wo sie auch zu Beginn schon waren...

Fazit: Ein erschütternder Abschluss wurde uns versprochen, bekommen haben wir einen mäßigen Lückenfüller zwischen der "A Time to"-Reihe und Nemesis. Das einzige erschütternde an diesem Roman ist dessen mangelhafter Unterhaltungswert! Und so erhält diese qualitativ eher durchwachsene Reihe ein recht enttäuschendes Finale, dass ich nur den allergrößten ST-Fans empfehlen kann...

Wertung:    (3/10)

Verfasser: cornholio

 

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