Das letzte Kommando

(The Last Command)

 

Veröffentlichung: 1993, 504 Seiten

Autor: Timothy Zahn

Verlag: Goldmann

Nachdem es Großadmiral Thrawn gelungen ist, einen Großteil der Katana-Flotte zu erobern, befindet sich das Imperium auf dem Vormarsch, und erobert mehrere Sektoren von der neuen Republik zurück. Als wäre das nicht schon schlimm genug, sind die Vertreter der Allianz nach einem gefinkelten Angriff der Imperialen auf Coruscant gefangen. Nun gilt es, möglichst schnell und hart zurückzuschlagen, und obwohl sich die Neue Republik für ihren Angriff nicht das naheliegendste Ziel, sondern die gut bewachten Bilbringi-Werften des Imperiums auswählen, hat Großadmiral Thrawn genau dies vorausgesehen - die Flotte der neuen Republik läuft geradewegs in eine Falle. Währenddessen versuchen Luke, Han, Lando, Chewie und Mara, die Kloning-Fabrik der Imperialen ausfindig zu machen... und laufen dabei dem verrückten Jedi-Meister C'Baoth direkt in die Hände. Mit den Helden der Allianz in C'Baoths Gewalt und der Falle bei Bilbringi scheint das Schicksal der Neuen Rebublik besiegelt. Doch noch sind Luke, Mara und Co. nicht besiegt...

Auch diesmal besticht vor allem die großartige Star Wars-Atmosphäre und die spannende und interessante Handlung. Sind in den beiden Vorgängern die altbekannten Helden Luke, Leia und Han schon eher in den Hintergrund getreten, spielen sie diesmal wieder eine deutlich wichtigere und prominentere Rolle im Geschehen. Doch auch auf die zahlreichen gelungenen neuen Figuren wird natürlich nicht vergessen. Vor allem Mara Jade's Handlungspfad wird auf gelungene und stimmige Weise aufgelöst. Auch Großadmiral Thrawn kann diesmal wieder besonders überzeugen, kann er doch nach einigen misslungenen Aktionen hier auch wirklich mal sein strategisches Genie (erfolgreich) unter Beweis stellen. Dafür nervt die ständige Skepsis seines Untergebenen Paellon gleich doppelt und dreifach - man merkt, dass diese hauptsächlich dazu da ist, um Zahn die Möglichkeit zu geben, dem Leser Thrawns Pläne so ausführlich wie möglich schildern zu können. Zur Figur will sein fehlendes Vertrauen zum Großadmiral jedenfalls nicht wirklich passen...

Ein weiterer Kritikpunkt ist auch diesmal wieder die Darstellung des verrückten Jedi-Meisters C'Baoth... vor allem aber die Tatsache, dass Thrawn ihn als Bedrohung offenbar völlig ignoriert - und das, wo er ihm doch kaum mehr zu nutzen zu sein scheint. Die größte Schwäche des Romans ist aber wieder einmal der stilistisch sehr einfach gehaltene Schreibstil (der jedoch auch auf das Konto des Übersetzers gehen könnte). Vor allem die ständigen Wiederholungen, sowohl in der Handlung als auch der Schreibweise, können einem mit der Zeit die Laune am Lesen doch ein wenig verderben... schrieb er, und meinte es auch (Aufmerksame Leser des Romans werden diese Anspielung ziemlich sicher verstehen). Zuletzt darf ich auch diesmal wieder den deutschen Titel kritisieren. Gut, ok, die Doppeldeutigkeit des englischen Titels (der sich sowohl auf das letzte Kommando von Thrawn als auch den letzten Befehl des Imperators bezieht) kann man natürlich schwer ins Deutsche retten, doch "Das letzte Kommando" klingt einfach ziemlich bescheuert. Zugegeben, es mag die naheliegendste Übersetzung sein, "Der letzte Befehl" hätte ich aber deutlich passender gefunden, da dieser meines Erachtens auch eine deutlich größere Rolle spielt als Thrawn's weiteres Schicksal. Und so drängt sich doch der Verdacht auf, dass man wie schon beim Vorgänger nicht viel Gedanken auf die Übersetzung verschwendet sondern sich einfach für die direkte und wohl auch naheliegendste Lösung entschieden hat... wenngleich diese auch hier wieder nicht die Beste ist.

Fazit: "Das letzte Kommando" ist ein durchaus gelungener und spannender Abschluss der Trilogie, der im Großen und Ganzen die Stärken und Schwächen der Vorgänger teilt.

Wertung:     (7/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 1993 Goldmann