Der König der Schmuggler
(Rebel Dawn)
Veröffentlichung:
2000 (1998), 439 Seiten
Autorin: A.C. Crispin
Verlag: Heyne
Han
Solo nimmt an einem großen Sabacc-Turnier teil. Er schlägt sich erstaunlich
wacker - und schafft es sogar ins Finale, in dem er schließlich seinem Freund
Lando Calrissian gegenübersitzt. Das Glück bleibt Solo hold, er gewinnt... und
darf sich nun eines von Lando’s Schiffen aussuchen. Dieser ist wenig
begeistert, als Han just zum Rasenden Falken greift, doch versprochen ist
versprochen. Mit seinem neuen Schiff und Chewie als ständigen Begleiter laufen
die Dinge zu Beginn großartig für Han, der weiterhin Aufträge von Jabba
annimmt - doch als plötzlich Bria wieder in sein Leben tritt, gerät dieses
gehörig durcheinander. Er erfährt, dass diese einer der führenden Köpfe der
Rebellion gegen das Imperium ist - und wird von ihr für eine wichtige Mission
um Hilfe gebeten: Han soll gemeinsam mit anderen Schmugglern die Rebellenschiffe
durch die tückische Atmosphäre von Ylesia steuern; die Rebellion plant, die
dort schuftenden Sklaven zu befreien. Als Gegenleistung wird den Schmugglern die
Hälfte der dort angebauten Gewürze angeboten. Han gelingt es, seine Kollegen
zu einem Großteil zur Zusammenarbeit zu überzeugen - was er bitter bereut,
als sich herausstellt, dass die Rebellion mit den Schmugglern ein falsches Spiel
treibt.
Der 3. Teil der Trilogie rund um Han Solo erzählt die
direkte Vorgeschichte zu „Eine neue Hoffnung“, und es ist schon beachtlich,
wie gut die hier geschilderten Ereignisse mit dem ersten „Star Wars“-Film
zusammenpassen. Die in „Der König der Schmuggler“ erzählte Handlung erklärt,
warum Han gegenüber Prinzessin Leia vor allem zu Beginn so feindselig war,
warum er nicht gerade erpicht darauf war, der Allianz beizutreten, weshalb er
Jabba Geld schuldete, und warum Lando auf ihn so sauer war. Doch nicht nur auf
die Handlung der Filme, sondern auch der anderen Romane und Comics hat A.C.
Crispin Rücksicht genommen: So achtet sie sogar darauf, dass sich die (meines
Erachtens wenig gelungene, da sie nicht wirklich viel mit dem Star
Wars-Universum wie wir es kennen zu tun haben scheint) Han Solo-Trilogie von
Brian Daley und die Trilogie rund um Lando Calrissian problemlos mit der von ihr
erzählten Geschichte in Einklang bringen lassen und greift bei der Schilderung
von Nar Shadda und der dort ansässigen Freunde Hans auf bereits vorhandenes
Material (wie die Dark Empire-Comics) zurück. So viel Rücksicht auf Kontinuität
und die Werke von Anderen würde man sich öfter wünschen...
Davon abgesehen bietet sich das aus den Vorgängern bereits bekannte Bild: Die Handlung ist sehr packend und interessant geschrieben, die Figuren verhalten sich so, wie man das von ihnen gewohnt ist, und man erhält auch diesmal wieder Einblick in ihre Gedanken und Motivationen, anstatt nur eine oberflächliche Erzählung der Ereignisse serviert zu bekommen. Und da es A.C. Crispin auch bei „Der König der Schmuggler“ wieder schafft, richtig Star Wars-Atmosphäre aufkommen zu lassen, kann ich sowohl diesen Roman als auch die gesamte Trilogie allen Star Wars-Fans nur wärmstens empfehlen...
Fazit: „Der König der Schmuggler“ ist ein großartiges Buch, an den unmittelbaren Vorgänger kommt es aber meiner Ansicht nach nicht ganz heran. Trotzdem für Star Wars-Fans absolut empfehlenswert!
Wertung: (8/10)
Verfasser: cornholio
Cover © 2000 Heyne