Schatten des Imperiums

(Shadows of the Empire)

 

Veröffentlichung: 1997 (1996), 373 Seiten

Autor: Steve Perry

Verlag: Heyne

Luke, Leia, Chewbacca und Lando versuchen verzweifelt, die Spur von Boba Fett aufzunehmen, um Han Solo aus den Fängen des Kopfgeldjägers zu befreien. Doch schon bald ergeben sich zusätzliche Komplikationen: Jemand scheint Luke nach dem Leben zu trachten. Um herauszufinden, wer für die Attentate verantwortlich ist, lässt sich Leia mit der gefährlichsten und größten Verbrecherorganisation der „weit weit entfernten Galaxis“ ein: der schwarzen Sonne - nicht wissend, dass deren Anführer Prinz Xizor selbst hinter dem auf Luke Skywalkers Tod ausgesetzten Kopfgeld steckt. Er lockt Leia in seinen Palast auf Coruscant und hält sie dort gefangen, in der Hoffnung, damit Luke anzulocken. Tatsächlich macht sich dieser schließlich dazu auf, um Leia zu retten, Hilfe erhält er dabei nicht nur von Chewie und Lando, sondern auch vom Draufgänger Dash Rendar. Doch kann es dieser kleinen Truppe tatsächlich gelingen, in Xizors gut bewachten Palast einzudringen und Leia zu befreien? 

Das Beste an „Schatten des Imperiums“ ist ohne jeden Zweifel die tolle Story, die sich nicht nur perfekt ins bekannte SW-Universum einfügt, sondern auch auf gelungene und überzeugende Art und Weise die Lücke zwischen „Das Imperium schlägt zurück“ und „Rückkehr der Jedi-Ritter“ füllt. Wir erfahren, warum Han bis zu Episode VI noch nicht gerettet wurde und können vor allem Luke’s Entwicklung zum Jedi-Ritter mitverfolgen. Doch nicht alles an der Handlung ist gelungen: Vor allem Dash Rendar hinterlässt bei mir doch eher einen fahlen Beigeschmack, wirkt er doch einfach wie eine billige Kopie von Han Solo; völlig überflüssig und einfallslos. Ebenfalls negativ: die teilweise ungelungene (da arg übertriebene) Darstellung von Xizor’s Bezirzungsversuchen bei Prinzessin Leia. Ich konnte mir fast bildlich vorstellen, wie der (natürlich männliche) Autor während dem Schreiben dieser Szene ein großes Plakat von Leia im Sklaven-Outfit in Jabba’s Palast vor sich hatte... es liest sich einfach wie ein feuchter Traums eines vorpupertären SW-Fans... sehr übertrieben und störend. 

Davon einmal abgesehen kann man an diesem Roman allerdings auch nicht mehr wirklich viel kritisieren. Die Charakterisierung ist durchaus gelungen, und der Schreibstil kann zwar nicht ganz mit den besten Werken aus dem SW-Universum mithalten und bleibt teilweise ein wenig arg auf die eher oberflächliche Schilderung der Ereignisse fixiert, fällt aber (vor allem wohl auch aufgrund der packenden Story) nicht weiter negativ auf. Insbesondere gefallen können auch die neuen Charaktere: Bei Prinz Xizor handelt es sich wirklich um eine sehr interessante Figur, bei der man am Ende des Romans schon fast bedauert, dass diese Schöpfung des Autors auch gleich wieder den Tod findet - von ihm hätte man gern mehr gelesen. Schade nur, dass sein Ende bzw. generell der große Showdown zwischen ihm und Vader so unspektakulär ausgefallen ist - hier wäre eine direkte Konfrontation doch packender gewesen. Überhaupt verdanke ich diesem Roman in gewisser Weise mein Hirngespinst, es eventuell auch mal zu einem passablen Autor zu bringen, denn so gelungen der Roman auch ist, während dem Lesen sind mir unzählige Dinge (teilweise größere Änderungen der Handlung, manchmal aber auch ganz kleine, subtile Veränderungen) aufgefallen, wie man den Roman noch um eine ganze Ecke besser hätte machen können. Alles in allem also ein toller und absolut empfehlenswerter Roman, bei dem ich aber doch das Gefühl hatte, dass einiges an Potential nicht ausgeschöpft wurde... 

Fazit: Da „Schatten des Imperiums“ so ziemlich als einziger SW-Roman offiziellen Charakter besitzt, ist er für SW-Fans eigentlich Pflicht - werden doch hier endlich alle Lücken zwischen „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ auf unterhaltsame und ansprechende Art und Weise gefüllt.

Wertung:  (8/10)

Verfasser: cornholio

 

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Cover © 1997 Heyne