Tatooine Ghost

 

Veröffentlichung: 2003, 404 Seiten

Autor: Troy Denning

Verlag: Del Rey

Han, Leia und deren übliche Begleiter Chewbacca und C-3PO reisen nach Tatooine, um in Mos Espa an der Versteigerung eines der größten alderaanischen Kunstwerke aller Zeiten teilzunehmen: Dem Gemälde "Killik Twilight". Neben dem künstlerischen Wert ist die Neue Republik vor allem deswegen an dem Bild interessiert, da darin die Codes für ein bisher geheimes Datennetz der Neuen Republik versteckt wurden. Falls das Bild dem Imperium in die Hände fallen sollte, und diese die gespeicherten Daten entdecken, droht hunderten von Agenten der neuen Republik der Tod. Als Han und Leia die Auktion gegenüber einem imperialen Offizier zu verlieren drohen, sehen sie keine andere Möglichkeit, als das Kunstwerk trotz dessen unschätzbaren künstlerischen Werts zu zerstören. Doch Kitster, der ehemalige Freund von Anakin Skywalker, ist vom Bild so fasziniert, dass er es in letzter Sekunde stiehlt, um so dessen Zerstörung zu verhindern. Nun müssen Han und Leia versuchen, ihn ausfindig zu machen und das Gemälde wieder in ihren Besitz zu bringen, bevor die Imperialen ihn aufspüren. Eine Aufgabe, die Leia dazu zwingt, sich näher mit der Vergangenheit ihres Vaters auseinander zu setzen...

Also sonderlich gelungen ist dieser Ausflug in Anakin's Vergangenheit nicht gerade. Es wird teilweise einfach viel zu deutlich, dass die Handlung rund um das Gemälde eigentlich nur ein Vorwand ist, um Leia auf die Spur ihres Vaters zu bringen. Und eben dieser Teil des Romans, der wirklich großartig hätte werden können, fällt dann doch eher durch. Das größte Problem ist einfach, dass man über Anakin Skywalker nichts neues erfährt, sondern nur Leia dabei zusieht, wie sie häppchenweise Informationen über das Leben ihres Vaters serviert bekommt, die dem Star Wars-Fan bereits aus "Die dunkle Bedrohung" und "Angriff der Klonkrieger" bekannt sind. Wenn man wenigstens das eine oder andere neue Detail eingefügt hätte, aber leider... und so ist dieser Teil des Romans einfach nicht sonderlich spannend ausgefallen... noch dazu, da sich Leia's Reaktion auf weitere Details aus Anakin's Leben ständig wiederholt: Schock, Unglauben und Erstaunen. Dementsprechend wenig interessant ist es, Leia dabei zu beobachten, wie sie mehr über Anakin's Vergangenheit auf Tatooine erfährt... und so kann nicht einmal dieser, potentiell durchaus interessante, Teil des Romans überzeugen. Auch die Gemälde-Story an sich wirkt von der Ausgangsposition her sehr gekünstelt, und die Suche nach dem Gemälde entwickelt sich erstaunlich unspannend und wenig interessant. Durch die Mischung dieser beiden Handlungsstränge wird der Roman dann schließlich schlechter als seine "Einzelteile"... wirkt es doch arg konstruiert, wie die Suche nach dem Gemälde genau Anakin's Spuren in Tatooine's Sand folgt. Aber dafür hat GL ja die alles erklärende Macht geschaffen, und so bedient sich auch Denning dieser beliebten (und sehr einfachen) Ausrede... was das ganze aber nicht minder unglaubwürdig macht.

Fazit: Wenn der Leser wenigstens die eine oder andere Neuigkeit über Anakin's Leben auf Tatooine erfahren hätte, und man sich eine andere Begründung dafür überlegt hätte, warum Leia auf ihres Vaters Spuren wandelt, hätte dieser Roman durchaus ein Highlight werden können. Doch die Macht war leider nicht mit ihnen, und so wurde aus einem potentiell höchst interessanten Buch eine nette Lektüre für zwischendurch, die aber keinesfalls einen Pflichtkauf für Star Wars-Fans darstellt.

Wertung:    (4/10)

Verfasser: cornholio

 

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